Die Vereinigte Dienstleistungsgesellschaft (Verdi) kündigt bundesweit Warnstreiks an, auch Duisburg wird davon betroffen sein.

Derzeit verhandeln die Bediensteten der Länder mit den Arbeitgebern über einen neuen Flächentarifvertrag. Nachdem der erste Verhandlungstermin ergebnislos verstrich, soll am Donnerstag, 14. Februar, eine weitere Tarif- und Besoldungsrunde folgen, eine letzte dann im März. Im Vorfeld werden die Verdi-Mitglieder mit dem Arbeitskampf beginnen. Sie fordern unter anderem 6,5 Prozent mehr Lohn. Damit soll die Differenz zwischen Landesbediensteten und Angehörigen von Bund und Kommunen aufgehoben werden. Der Unterschied beträgt etwa 2,3 Prozent, ab August wird er auf rund 3,7 Prozent steigen.

„Außerdem wollen wir das unverschämte Anliegen der Arbeitgeber zurückweisen, unseren Urlaub zu kürzen“, sagt Verdi-Sprecher Dirk Walter. Das sei nach Auslaufen des bisherigen Tarifvertrages inzwischen bereits Praxis. Anstelle von bislang 30 Urlaubstagen sähen neue Arbeitsverträge nur noch 26 vor. „Das ist Stellenabbau durch die Hintertür“, sagt Christine Schmitz-Wunderlich vom Sozialgericht Duisburg.

Zudem sorge sich Verdi wegen zunehmend temporärer Anstellungen: Etwa 230 000 Arbeitsplätze der rund 1,9 Millionen Jobs im öffentlichen Dienst seien befristet. „Viele unserer Kollegen, die in Teilzeit arbeiten, müssen ihr Gehalt sogar noch beim Amt aufstocken.“

8000 Arbeitnehmer betroffen

In Duisburg will die Gewerkschaft für rund 8000 Menschen und ihre Familien streiken. Betroffen sind unter anderem die Universität Duisburg-Essen, Liegenschaftsbetriebe, Justizbehörden wie Gerichte und die JVA Hamborn, aber auch das Finanzamt. Die Duisburger werden dies jedoch deutlich weniger spüren, als wenn die Müllabfuhr, Busunternehmen oder Flugzeugpiloten die Arbeit niederlegen. Den Bürger zu ärgern, sagt Verdi, sei allerdings auch nicht, worum es bei dem Streik gehe. Man müsse jedoch seine Forderungen mit wirksamen Aktionen untermauern. Im Justizwesen, zum Beispiel, werden Anträge länger dauern und an der Uni könnten Forschungsprojekte gefährdet und die Lehre beeinträchtigt sein.