„Das regt hier niemanden auf. Für uns hat das keinen Neuigkeitswert. Alle sind informiert, auch die Betriebsräte“: Ganz gelassen reagiert Sachtleben-Pressesprecher Axel Markens auf die von der Presseagentur Reuters verbreitete Nachricht, dass die Sachtleben GmbH verkauft werden soll. Allein in Homberg arbeiten 1100 Sachtleben-Mitarbeiter. Das Duisburger Traditionsunternehmen ist eines der weltweit führenden Hersteller von Titandioxid, einem aus Erz gewonnenen Weißpigment für Lacke, Farben und Kunststoffeinfärbungen.
Nach Presseberichten wollen die Chemiekonzerne Rockwood aus den USA und die finnische Kemira, zu denen die Sachtleben GmbH mit Sitz in Duisburg seit 2008 gehört, verkaufen. Eine Investmentbank bereite den Verkauf des Duisburger Chemieunternehmens vor und lote im Markt bereits mögliches Interesse aus. Als mögliche Käufer kämen Beteiligungsgesellschaften, aber auch strategische Investoren aus Asien in Betracht, heißt es.
Markens verweist darauf, dass bereits im Januar Rockwood auf einer Analystenkonferenz angekündigt hatte, dass in diesem Jahr alle strategischen Optionen für Sachtleben geprüft würden. Rockwood wolle sich auf das Kerngeschäft Lithium konzentrieren, da passe Titandioxid nicht dazu, erklärt Markens.
Zu Sachtleben mit Firmensitz in Duisburg gehören weitere Werke in Krefeld und in Finnland mit weiteren je 550 Mitarbeiter. Der Umsatz lag 2011 bei rund 835 Millionen Euro. Die Titandioxid-Produktion liegt bei 350 000 Tonnen. Das 1878 gegründete Unternehmen ist seit 1892 am Standort Duisburg. 1962 begann Sachtleben in Homberg mit der Titandioxid-Produktion.