Die Vereinigte Dienstleistungsgesellschaft (Verdi) kündigt bundesweit Warnstreiks an, auch Duisburg wird davon betroffen sein. Derzeit verhandeln die Angestellten der Länder mit dem Staat über einen neuen Flächentarifvertrag. Der erste Verhandlungstermin verstrich ergebnislos, eine zweite Tarif- und Besoldungsrunde beginnt am Donnerstag, 14. Februar. Im Vorfeld werden die Landesbediensteten mit dem Arbeitskampf beginnen. Sie fordern unter anderem 6,5 Prozent mehr Lohn. Damit soll die Differenz zwischen Landesbediensteten und Angehörigen von Bund und Kommunen aufgehoben werden.

„Außerdem wollen wir das unverschämte Anliegen der Arbeitgeber zurückweisen, unseren Urlaub zu kürzen“, sagt Verdi-Sprecher Dirk Walter. Dieser soll von 30 Urlaubstagen auf 26 gekürzt werden. „Das ist Stellenabbau durch die Hintertür“, sagt Christine Schmitz-Wunderlich, Beschäftigt am Sozialgericht Duisburg. Zudem sorge sich Verdi wegen stets zunehmender befristeter Anstellungen. Viele unserer Kollegen, die in Teilzeit arbeiten, müssten ihr Gehalt noch beim Amt aufstocken; für den Staat tätig zu sein, verspreche längst nicht mehr die finanzielle Absicherung, die die Bevölkerung annehme. In Duisburg will die Gewerkschaft für rund 8000 Menschen und ihre Familien streiken. Betroffen sind Kommunalbeamte, darunter die Feuerwehr, die Universität, Liegenschaftsbetriebe, Justizbehörden wie Gerichte und die JVA Hamborn, aber auch das Finanzamt. Die Duisburger werden dies jedoch deutlich weniger spüren, als wenn die Müllabfuhr, Busunternehmen oder Flugzeugpiloten die Arbeit niederlegen. Den Bürger zu ärgern, sagt Verdi, sei nicht das, worum es bei dem Streik gehe. Man müsse jedoch seine Forderungen mit wirksamen Aktionen untermauern. Im Justizwesen, zum Beispiel, werden Anträge länger dauern und an der Uni könnten Forschungsprojekte gefährdet und die Lehre beeinträchtigt sein.