Heute und morgen herrscht an den weiterführenden Schulen in Duisburg wieder Hochbetrieb. Der Grund: 4213 Kinder, die derzeit noch die 4. Klassen einer der 82 Grundschulen der Stadt besuchen, werden bis morgen von ihren Eltern an einer der vier weiterführenden Schulformen (Haupt-, Realschule, Gymnasium, Gesamtschule) angemeldet. Das Ergebnis dieser „Abstimmung mit den Füßen“ ist für die Schulplaner aber auch für die Eltern selber immer ein Barometer für die (Un-)Beliebtheit von ganz bestimmten Schulstandorten oder Schulformen. Die Eltern sind seit ein paar Jahren nicht mehr durch die Empfehlung eines Grundschulgutachtens bei der Schulwahl für ihre Zöglinge gebunden. Wer allerdings für sein Kind mit Hauptschulempfehlung (u. Gesamtschule) einen Platz im Gymnasium anstrebt, der muss gute Argumente mitbringen.
Stichwort Hauptschule: Im vergangenen Jahr wurden an elf verbliebenen Schulen gerade mal 84 Kinder angemeldet. In diesem Jahr sind es nur noch fünf Hauptschulen, die neue Schüler aufnehmen dürfen. Doch die Planer rechnen eigentlich mit gar keinen Erst-Anmeldungen mehr. Diese Hauptschulen nehmen dann nur noch „Überhänge“, sprich abgewiesene Kinder auf, für die an den Gesamtschulen kein Platz ist. Pro Jahr im Schnitt 200 Kinder, verteilt auf das ganze Stadtgebiet.
Stichwort Realschule. Dieser Schultyp soll demnächst der neuen Sekundarschule weichen. Im vergangenen Jahr wurden an den neun Realschulen der Stadt aber noch 720 Kinder angemeldet. In Walsum gibt es eine Realschule (Netzestraße), die in 2015 erklärtermaßen nicht einer Sekundarschule weichen will.
Stichwort Gymnasium: Zehn städtische Gymnasien, plus zwei kirchliche (Hildegardis und Abtei), haben Platz für zirka 1500 Kinder. Diese Plätze werden im Anmeldeverfahren allesamt nachgefragt.
Stichwort Gesamtschule: An 13 städtischen Gesamtschulen ist Platz für 1820 Kinder. Zu wenig, wie die Erfahrung bisher zeigt. Zirka 200 gesamtschul-interessierte Kinder werden stets auf Haupt- ud Realschulen verteilt. Für die Globus-Gesamtschule am Dellplatz, die bereits seit dem vergangenen Schuljahr eine 5. Eingangsklasse aufnehmen darf, geht es in diesem Frühjahr um die Wurst. Sie kann zum zweitenmal in Folge eine 5. Eingangsklasse aufnehmen und sie will im neuen Schuljahr mit mindestens 42 qualifizierten Kindern eine eigene Oberstufe starten. Schlecht wäre, wenn diese Schule unten bei der Klasse 5 zu wenig Erst-Anmeldeinteresse fände und oben beim Übergang von 10 nach 11 zu wenig tatsächlich qualifizierte Schüler für die bereits genehmigte Sekundarstufe II vorweisen könnte.
Stichwort Sekundarschule: Diese Schule, die die Haupt- und Realschulen ersetzen soll, gibt es noch nicht in Duisburg. Sie soll ab 2014 eingeführt werden. Nach Ostern werden dann die Eltern der Dritt- und Zweitklässler zu ihrem Interesse an einer Sekundarschule in 2014/2015 befragt.