Die Brandschutz-Auflagen drohen bei den öffentlichen Gebäuden in Duisburg zum Dauerthema zu werden. Wie Stadtsprecher Frank Kopatschek auf NRZ-Nachfrage erklärte, könne die Verwaltung „nicht ausschließen“, dass in Zukunft noch weitere Schulen oder Gebäude geschlossen oder saniert werden müssen.
Hintergrund sind Änderungen bei den Brandschutzvorschriften: Ein zweiter Fluchtweg ist zwar seit Jahren zwingend vorgeschrieben, allerdings gelte dies nur für Neubauten. Die Altbauten hätten „nach Bedarf“ nachgerüstet werden können, Zeit blieb jeweils bis zur nächsten Brandschau. Die stehen turnusmäßig alle sechs Jahre an.
Am Donnerstag waren die beiden Grundschulen in Neumühl an der Reihe und mussten in Folge der Brandschau geschlossen werden (NRZ berichtete). Dort soll ab heute der erste Gebäudeteil mit einem Gerüst eingehaust werden, das über Nottreppenhäuser verfügt. Der Unterricht soll ab Donnerstag „im Schichtbetrieb“ möglich sein, bis dahin haben die Schüler erst einmal frei.
Längst fragen sich Eltern, ob auch die Schule ihrer Kinder bald betroffen sein kann. Schließlich gibt es stadtweit 163 Schulstandorte, auf denen mehr als 950 einzelne Gebäude stehen. Das sind rund ein Drittel aller öffentlichen Gebäude in Duisburg.
In den vergangenen zwölf Monaten erfolgte in 50 Schulen eine Brandschau, drei davon mussten geschlossen und saniert werden. Wie viele weitere Schulen betroffen sein könnten, ließe sich nicht vorhersagen, sagte der Stadtsprecher. „Es kommt auf die individuelle Situation in den Gebäuden an.“ Das Immobilien-Management arbeite die Gebäude nach Prioritäten ab. „Wir investieren im laufenden Jahr insgesamt drei Millionen Euro in Maßnahmen für den Brandschutz“, sagte Kopatschek.