Wegen schwerer räuberischer Erpressung steht ein 28-jähriger Hochfelder seit gestern vor dem Landgericht. Innerhalb weniger Tage beging er im Sommer 2012 drei Überfälle; den letzten auf eine Spielhalle, in der er Stammkunde war. Da er zwar eine Pistole, aber keine Maske trug, saß er kurze Zeit später hinter Gittern.
Der 28-Jährige hatte keinen guten Start ins Leben. Als Spross einer Alkoholikerfamilie wurde er mit zwei Jahren bei einem Wohnungsbrand schwer verletzt, wuchs in Heimen auf. Seine Drogensucht habe ihn immer wieder in Konflikt mit dem Gesetz gebracht. Wirklich schwere Straftaten gab es vor der Raubserie aber nicht. Bei der ersten Tat hatte er am 26. Juli den Angestellten eines Elektronik-Fachgeschäftes in der Altstadt bedroht und ihn gezwungen, die Ladenkasse zu öffnen. Am 4. August hielt er gegen 7.30 Uhr einer Kassiererin in einem Supermarkt an der Alten Rheinstraße in der Altstadt die Waffe vor die Nase und griff in die Kasse. Bei der Flucht wechselte er sogar noch die Kleidung.
Deutlich weniger geschickt war der letzte Überfall: Wie immer unmaskiert betrat er am Abend des 12. August eine Spielhalle an der Wanheimer Straße. Zunächst fragte er, ob er die Toilette benutzen könne. „Ich wusste ja, dass die mich kannten. Das ist halt irgendwie dumm gelaufen.“ Er habe sich ja eigentlich selbst stellen wollen. „Aber die Polizei war schneller.“ Insgesamt soll der Mann bei den drei Taten etwas mehr als 700 Euro erbeutet haben. Ein Urteil soll in der kommenden Woche gesprochen werden.