In der Gesamtschule Süd in Großenbaum wird nicht nur Schulstoff gepaukt. Auch das Kochen wird hier erlernt, von Umschülern wie Miriam Fellinger und Marcel Frizsche. Täglich kochen in der Mensa neun Umschüler der Gemeinnützigen Gesellschaft für Beschäftigungsförderung (GfB) zusammen mit Chefkoch Klaus Hebing. Für rund 1200 Lehrer und Schüler stehen montags bis freitags zwei Gerichte mit Vor- und Nachspeise auf dem Tisch.

Marcel Frizsche ist gelernter Metzger, Miriam Fellinger hat eine Ausbildung zur Köchin abgebrochen. Beide haben durch die Vorbereitung mit Klaus Hebing die Prüfung zum Koch erfolgreich bestanden. Marcel Frizsche wird zum 1. Februar eine Stelle als Koch im Schifffahrtsmuseum antreten. „Köche können sich ihren Arbeitsplatz aussuchen - sie werden händeringend gesucht. Und so hart wie es immer klingt, ist der Beruf gar nicht“, sagt der Chefkoch der Gesamtschule Süd. Alle Absolventen der Umschulung haben bislang einen Arbeitsplatz gefunden. Einige arbeiten in Österreich und der Schweiz in Hotels. „Die Vorbereitung hier ist extrem gut“, sagt Marcel Frizsche. Eines seiner Praktika hätte er am liebsten abgebrochen, weil er sich in der Restaurantküche häufig unterfordert fühlte.

Tag beginnt um 7.15 Uhr

Dabei beginnt der Tag in der Mensa der Gesamtschule um 7.15 Uhr. Meistens sind die Rollos offen, so dass die Schüler der Gesamtschule auch sehen, was und wie gekocht wird. „Für uns ist das eine vertrauensbildende Maßnahme“, sagt Klaus Hebing. Der 49-Jährige hat während seines Kunststudiums als Nebenjob angefangen zu kochen.

In der Gesamtschule beobachten Schüler immer wieder, wie ein Fisch zerlegt wird, oder wie man ein Lamm filetiert. Mittags geht es in der Lehrküche sehr stressig zu. Die „Pipapo“, also Pasta, Pizza und Pommes kommen immer gut an. Genauso beliebt sind auch die Suppen von Klaus Hebing und seinen Umschülern. Gegen 16 Uhr ist Feierabend, wenn die Küche sauber ist und sich jeder Topf wieder an seinem Platz befindet. In der Lehrküche der GfB gibt es keine Brühe, kein Maggi oder Soßenpulver, alles wird frisch und gesund zubereitet. Für die Qualität des Essens hat die Lehrküche der GfB einen Smiley für gute Lebensmittelbetriebe vom Natur- und Verbraucherschutz-Ministerium bekommen.

Die Gesellschaft für Beschäftigungsförderung bietet neben der Umschulung zum Koch auch Umschulungen in kaufmännischen Bereichen an. Außerdem führt der Bildungsträger auch Qualifizierungen zum Schlosserhelfer und im Bereich Gartenbau durch.