Duisburg. . Unter nagelneuen Wohnhäusern in Rheinhausen soll eine Fliegerbombe liegen. Darauf deuten Luuftbilder hin. Am Montag setzten Kampfmittelbeseitigungsdienst und eine Spezialfirma auf der Suche nach dem Blindgänger zu ersten Bohrungen an. Bislang ohne Ergebnis. Bohrungen im Keller sind wahrscheinlich.

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst und eine Spezialfirma haben am Montagmorgen mit der Untersuchung des Erdreiches unter dem Doppelhaus in Duisburg-Rheinhausen begonnen, unter dem möglicherweise eine Bombe liegt. Die Fachleute und Sprengmeister Peter Giesecke von der Bezirksregierung waren von 8 bis 11 Uhr Uhr an der Clara-Schumann-Straße im Einsatz.

Mit insgesamt 37 Sondierungsbohrungen wollen die Sprengstoffexperten diese Woche klären, ob sich unter den gerade erst bezogenen Neubauten im Wohnpark Franz-Schubert-Straße tatsächlich eine Weltkriegsbombe befindet. Darauf deuten Luftbildauswertungen hin: Mit deren Hilfe hatte der Kampfmittelbeseitigungsdienst die Fundstelle beim ersten Ortstermin genau lokalisiert. Der „Bombenverdachtspunkt“ liegt rund einen Meter vom Anfang des Baukörpers entfernt, fast in der Mitte zweier Doppelhaushälften.

37 Bohrlöcher um den „Bombenverdachtspunkt“

Dort, wo künftig die beiden Terrassen entstehen sollen, bohrten die Detektionsexperten am Montag mit filigranem Spezialgerät um den mit GPS-Technik ausgemessenen Verdachtspunkt herum: zehn Löcher, bis zu sieben Meter tief. "Um diesen Mittelpunkt herum haben unsere Experten ein Netzraster ausgerechnet", erklärt Stefanie Klockhaus von der Bezirkregierung.

Die 37 Löcher haben einen Durchmesser von etwa zwölf Zentimetern. In diese hinab lässt der Suchtrupp jeweils eine Sonde, mit deren Hilfe er das geomagnetische Erdfeld erfassen kann. Die erhobenen Daten werden in die Außenstelle der Düsseldorfer Kampfmittelräumer am Flughafen geschickt. Mit Computertechnik werden die Daten analysiert. Klockhaus: "So können wir dann feststellen, ob Eisen im Boden steckt." Das wäre ein ziemlich verlässlicher Hinweis auf eine Bombe.

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Um zu einem verlässlichen Ergebnis zu gelangen, benötige der Dienst allerdings Messwerte aus mehr als zehn Löchern. "Das kann schon eine Wochen dauern." Am Montag beendete das Team seine ersten Sondierungsbohrungen bereits gegen 11 Uhr, weil Peter Giesecke ab 13 Uhr eine Bombe an der A 42 in Oberhausen-Buschhausen entschärfen musste.

Schon am Dienstagmorgen werden er und seine Helfer zurückkehren, am Nachmittag voraussichtlich Bohrer durch das Fundament des Doppelhauses treiben. Die Bohrungen im Keller sind besonders aufwendig, weil dafür zunächst Kernbohrungen durch den Beton notwendig sind.

Gefährlich, so Stefanie Klockhaus, sei dieses Umkreisen eines Sprengkörpers nicht: zum einen, weil die Bohrer einen Bogen um den „Bombenverdachtspunkt“ machen, zum anderen, weil die Bohrer ausweichen, sobald sie auf Widerstand treffen.

Kein Grund zur Evakuierung

"Aktuell gibt es noch keinen Grund, die Doppelhaushälten zu evakuieren", sagt so auch Stadtsprecher Peter Hilbrands. Sollten Giesecke und seine Helfer fündig werden, müsste die Fliegerbombe aufwendig freigelegt werden, damit der Feuerwerker sie unschädlich machen kann.

Der Bauträger hatte das Grundstück erst überprüfen lassen, als die Häuser bereits standen. Die Käufer erfuhren so erst nach ihrem Einzug vom Bombenverdacht. Den hatte die Stadt dem Bauträger bereits im September gemeldet.