Duisburg. Jetzt macht ma’ richtig Rabatz“, ruft Manfred Brey den Jecken von der Bühne aus zu.: Das Königreich Duissern feierte am Samstag prunkvoll Karneval bei seiner Prunksitzung.

.„Jetzt macht ma’ richtig Rabatz“, ruft Manfred Brey den Jecken von der Bühne aus zu. Trotzdem: In den ersten Minuten der Prunksitzung der Karnevalsgesellschaft Königreich Duissern in der Aula des Gertrud-Bäumer-Berufskollegs an der Heinrich-Bertmann Straße kommt nur verhaltene Stimmung auf.

Die als Piraten, Elfen und Cowboys verkleideten Narren im fast voll besetzten Saal sind noch nicht richtig angekommen, sind buchstäblich noch nicht aufgetaut. Der eisige Wind, ein nerviger Nieselregen und die komplizierte Parkplatzsuche haben ihnen scheinbar zugesetzt. Dazu kommt, dass Karnevalisten zur Zeit nicht aus dem Feiern herauskommen – eine Party jagt die Nächste.

Sind die Jecken also des Singens und Schunkelns müde? Nein. Von Minute zu Minute steigt das Stimmungsbarometer. Dazu tragen vor allem die Showacts auf der Bühne bei. Die Tanzgarde der Karnevalsgesellschaft wirbelt geradezu über die Bühne und bringt nicht nur ein paar Füße zum Wippen, nein, einige der Jecken stehen auf, strecken die Arme nach oben und klatschen im Rhythmus mit. Manfred Brey steht am Bühnenrand und lächelt. Na also, es geht doch, scheint er zu denken.

Ab da ist der Bann gebrochen. Kinderprinz Nico I. hat kaum Mühe, die Gäste zum Mitsingen zu bewegen. Spätestens bei seiner Version von „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen ist die komplette jecke Gesellschaft Feuer und Flamme und feiert die Kinderprinzencrew. Nico I. ist das aber immer noch nicht genug: „Alle aufstehen“, sagt er nüchtern. Die Jecken sehen sich überrascht an, folgen dann jedoch der Anweisungen im Kommandantenton: „Und jetzt wird geschunkelt“, ruft Nico dann lautstark. Zu Befehl, Eure Majestät. Es gibt niemanden der sich nicht bei seinem Nachbarn einhakt und beherzt mitsingt.

Während Nico von der Bühne marschiert, kommt in der Eingangshalle Unruhe auf. Prinz Dirk II. ist noch nicht da, eigentlich sollte er als nächster auf der Bühne stehen. Doch auch ein Prinz muss erst einen Parkplatz suchen. Als dies erfolglos bleibt, hält der Wagen der Prinzencrew jedoch einfach in zweiter Reihe vor der Aula. Der darf das. Ausnahmsweise. Schließlich wollen die Jecken in der Halle feiern, warten sehnsüchtig auf ihr Oberhaupt.

Mit einem riesigen Jubel empfangen die Gäste dann Dirk und seine Gefolgschaft. Von der anfänglichen Zurückhaltung ist längst nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Die Narren sind in Bestform und bereit für eine lange Partynacht.