Die Grünen wollen das Theater am Marientor (TaM) als Ausweichspielstätte sichern – und dürften damit offene Türen einrennen. Die Gesamtfraktion will bei ihren Kooperationspartnern SPD und Linke dafür werben, den Ratsbeschluss zum TaM-Verkauf zu überdenken. „Solange die Mercatorhalle nicht bespielbar ist, brauchen wir dringend eine Ausweichspielstätte, um das kulturelle Programm aufrecht erhalten zu können“, so Fraktionssprecherin Claudia Leiße.
Auch die Duisburg Marketing Gesellschaft (DMG) benötige Planungssicherheit. Daher wollen die Grünen den Verkauf an die Bedingung knüpfen, dass das Theater bis zur Wiedereröffnung des großen Saals der Mercatorhalle für die dort geplanten Veranstaltungen weiterhin zur Verfügung steht. Außerdem soll die DMG auch über Juni 2013 hinaus Buchungen vornehmen dürfen.
Dieser Meinung ist auch Philharmoniker-Intendant Dr. Alfred Wendel: „Es ist für uns entscheidend wichtig, weiter im TaM zu spielen.“ Ernsthafte Alternativen gebe es nicht: Die Hallen in Rheinhausen und Walsum seien zu klein, der Spielplan des Theaters bereits disponiert, und auch die Kraftzentrale im Landschaftspark an vielen Terminen besetzt. Hallen in Mülheim oder Oberhausen kämen „auf keinen Fall“ in Frage, „dann laufen uns die Abonnenten weg“. Das Publikum habe sich ans TaM gewöhnt.
Auch DMG-Chef Uwe Gerste findet es „naheliegend“, das TaM zu halten. „Es gibt eine Vielzahl von Veranstaltern, die für den Sommer 2013 und den Sommer 2014 vorgebucht haben.“ Auch Chöre, Wirtschaft oder Karnevalsvereine und darüber hinaus die Tournee-Veranstalter seien auf das Haus angewiesen.
„Für die CDU-Fraktion gilt: So lange die Mercatorhalle nicht zu 100 Prozent einsatzfähig ist, müssen die Philharmoniker das TaM für ihre Konzerte nutzen können“, so Fraktionsvorsitzender Rainer Enzweiler.