Duisburg. Mit dem Sparpaket hat der Duisburger Rat die Erhöhung der Parkgebühren beschlossen. Bereits in diesem Jahr sind Mehreinnahmen eingeplant, ab 2014 rund 300.000 Euro. Auch auf die Stadtteilzentren soll die Bewirtschaftung ausgeweitet werden. Noch hat Duisburg in der Region die mit Abstand günstigsten Tarife.
Autofahrer in Duisburg müssen sich stadtweit auf höhere Parkgebühren einstellen. Der Rat hat im Zuge des letzten Sparpakets bereits beschlossen, die Bewirtschaftung auf die Stadtteilzentren auszuweiten. Was sich hinter dem geschönten Titel der „Weiterentwicklung der Parkraumbewirtschaftung im Kernbereich der Innenstadt“ verbirgt, ist jetzt auch klar: Die Tarife fürs Parken in der City werden angehoben, wie die Stadt der NRZ bestätigte.
Wie hoch die Parkgebühren künftig sein werden, steht noch nicht fest, wohl aber, wie viel die Stadt insgesamt mehr kassieren will: Bereits in diesem Jahr sind Mehreinnahmen eingeplant, ab 2014 rund 300.000 Euro. Wie es in einem Ratsbeschluss heißt, sollen die Parkgebühren angehoben werden, „um Besuchern keinen monetären Vorteil gegenüber der Nutzung des privaten Stellplatzangebotes zu gewähren.“ Privatanbieter sind die Parkhaus-Betreiber, und dort liegt die Gebühr für die erste Stunde in der Regel bei 1,50 Euro.
„Parkgebühren sollten sich nach der Kaufkraft einer Stadt richten“
Die Gebühren hatte die Stadt zuletzt vor zwei Jahren „weiterentwickelt“: Seit 2011 müssen die Duisburger die Parkscheinautomaten werktags bis 20 Uhr füttern, zuvor war das nur bis 17 Uhr nötig.
Ist eine Erhöhung also nur reine Abzocke, um das Haushaltsloch zu stopfen? Der Vergleich mit anderen Städten zeigt, dass bei den Tarifen in Duisburg durchaus Luft nach oben besteht. In den meisten Städten gilt die Faustformel „Eine Stunde gleich ein Euro“, wie der Steuerzahlerbund einmal festgestellt hatte. Während Duisburg die Hälfte verlangt, kassieren Nachbarstädte aber das zigfache: Düsseldorf verlangt mindestens dreimal so viel wie Duisburg, Moers übrigens auch, Dinslaken, Oberhausen und Mülheim immerhin noch das Doppelte.
Und wehe dem, der mit dem Auto nach Köln fährt: Was in Duisburg die erste Stunde kostet, reicht in der Domstadt gerade einmal für zehn Minuten: Drei Euro kostet die Stunde Parkzeit seit dem 1. Januar. Eine Million Euro will Köln mehr einnehmen, zusätzlich zu den bislang 15 Millionen Euro.
Und auch in den Stadtteilzentren wird der Gebührenaufschlag wohl auf Widerstand stoßen. Die neuen Bewohnerparkzonen in Innenstadt-Nähe, bei denen Anlieger für 30 Euro im Jahr ihre Parkplakette erhalten, sind umstritten, der Start ist holprig. In Duissern gibt es die Zone seit November 2012, einen Monat darauf folgte Neudorf.
Uneinheitlich ist die Kostenpflicht der Stellplätze in den anderen Stadtteilen geregelt: Parkschein-Automaten gibt es bisher in den Zentren von Walsum (Kometenplatz), Hamborn, Rheinhausen und in Marxloh am August-Bebel-Platz. Wo und wie die Parkzonen ausgeweitet werden, steht noch nicht fest, sagt die Stadt. Einfach durchsetzen können wird sie es aber wohl nicht. Denn die Hoheit über die Parkgebühren liegt bei den Bezirksvertretungen.
Eher unerwartet könnten der Stadt weitere Mehreinnahmen ins Haus stehen: Nicht nur das Parken, auch das Falschparken wird wohl teurer. Nach Plänen der Bundesregierung sollen die Bußgelder ab April nahezu verdoppelt werden. Bisher spülen Falschparker in Duisburg 4,5 Millionen Euro in die Stadtkasse. Ein Vergleichs-Portal im Internet hatte Duisburg deshalb schon als „Knöllchenhochburg“ bezeichnet, dabei aber auch die Temposünder eingerechnet.