Duisburg.
Die Popolskis, oder besser gesagt, ein großer Teil der Familie, geht (musikalisch) fremd: Als „Funky Freaks“ widmeten sich die Musiker am Wochenende dem Thema Fußball. Im „Stadion Grammatikoff“ wagten sie einen ersten Anstoß mit Liedern, die sie rund um den Fußball komponiert und geschrieben haben. Dass sie alle unterschiedliche Clubs bevorzugen, spielte an diesem Abend keine Rolle und Vergleiche mit einem örtlichen weiß-blauen Verein verbieten sich ohnehin – nur so viel sei schon mal verraten: Die „Funky Freaks“ werden garantiert ganz oben mitspielen. Gesungen wurde, wie sich das gehört, zwei Mal 45 Minuten.
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Dafür bürgen schon die Musiker. Die Aufstellung: In der Sturmspitze spielt Mirko van Stiphaut (Gitarre), das zentrale Mittelfeld besetzt Rüdiger Testrut (Trompete), rechts spielt Ludwig Götz (Posaune), links steht ihnen Marc Leymann (Saxofon) bei. Daniel Basso (Keyboard) gibt den Libero, Markus Grieß den rechten Verteidiger und Fußballgott, Neuzugang Martin Furmann spielt die zweite Gitarren und der schöne Andreas Schleicher singt und gibt den Schiri. Mit selbst arrangierten Soul- und Funk-Nummern, die das Publikum zum Tanzen animieren, haben sie die Besucher schnell auf ihrer Seite.
Nachspielzeit gefordert
Anders als bei den Popolskis ist das keine Comedy-Veranstaltung, aber für die nötige Portion Freak-Show bürgt schon der Name. Die Musiker tänzeln in Trikot über die Bühne, zum Warmmachen wird gegen einen imaginären Ball getreten –„achten Sie bitte auf ihre Nachbarn“ – und schnell verwandelt sich das Publikum in einer Fraktion voll Kopfnicker, natürlich nur als Kopfball-Aufwärmübung.
Textlich orientieren sie sich an Fußball-Hymnen. „Schiri, du bist unser Schatz – gib’ uns die Antwort auffem Platz“ singen sie. Mit „Nicht alles brown ist so geil wie James“ werden sie politisch und bei „wir brauchen Eier“ verarbeiten sie ein bekanntes Zitat von Oliver Kahn. Der einzige etwas bekanntere Song, weil sie ihn schon zur EM beigesteuert haben, ist „Ole, Ole, Ole“ – da können auch die Fans mitgrölen.
Musikalisch ist gegen das Auftaktspiel nichts einzuwenden. Die Musiker wissen, was sie tun und haben sichtlich Spaß an dem Abenteuer, mal aus ihrer bekannten Popolski-Nummer auszubrechen. Allerdings sind die Texte manchmal etwas albern. Aber vielleicht sehen Männer die Sache auch ganz anders, schließlich ist Fußball eine ziemlich ernste Angelegenheit. Übrigens: Ein musikalisches Tor fällt in der zweiten Halbzeit auch – und das Publikum fordert von den „Funky Freaks“ lautstark eine Nachspielzeit.