Duisburg. So glücklich kann Politik machen: „Sehr zufrieden”, „total erleichtert” und allesamt gut gestimmt verließen viele Neuenkämper das Rathaus, nachdem der Ausschuss für Stadtentwicklung über alle Parteigrenzen hinweg „Nein” zu einem Rotlicht-Betrieb an der Essenberger Straße gesagt hat.

Der Duisburger Ausschuss für Stadtentwicklung hat über alle Parteigrenzen hinweg „Nein” zu einem Rotlicht-Betrieb an der Essenberger Straße gesagt.

Wobei es eigentlich gar kein „Nein” war, was nach weitgehend übereinstimmenden Anträgen von SPD und CDU beschlossen wurde: Es wird ein Bebauungsplan aufgestellt für die Umgebung des Wohnhauses, dessen Besitzer sich ein Etablissement für „erotische Massagen” genehmigen lassen wollte. Verbunden damit ist die Zurückstellung der Nutzungsänderung für ein Jahr. Wobei man bei der Stadtplanung wohl davon ausgeht, dass Rotlicht-Nutzungen damit für einen längeren Zeitraum kein Thema mehr sein werden, ohne dass der Stadt Entschädigungsklagen drohten.

"Puff - nein danke"

Hatten in der letzten Woche noch zwei Dutzend Anwohner gegen das geplante Erotik-Vorhaben protestiert, waren es am Montagmittag bereits rund hundert, die sich vor Ort zum Protest versammelt hatten. „Nein zu Rotlicht-Plänen” und „Puff – nein danke” stand auf Transparenten.

Freudenhäuser genug

An ihrer Einstellung zum geplanten Erotik-Etablissement ließen die Demonstranten keinen Zweifel: „Auf der Vulkanstraße sind Freudenhäuser satt und genug”, sagte Josef Süßmuth. Horst Gärtner, Vorsitzender einer örtlichen Siedlergemeinschaft: „Neuenkamp sollte einigermaßen sauber bleiben.” „Seit Jahren wird hier ein Discounter verhindert, das geht doch auch”, so Karl-Heinz Ternes. SPD-Ratsherr Manfred Osenger nahm die Stadtplaner in die Pflicht: „Da muss Gehirnschmalz investiert werden, um das zu verhindern.” Offenbar hat man auf ihn gehört.

Mehr zum Thema: