Duisburg. .
Stolz präsentiert Angelika Halfmann den neugierigen Besuchern ihren reich bestückten Gabentisch. „Greifen Sie zu. Beste Erdbeermarmelade nach Hausfrauenart“, sagt die rüstige Dame und deutet auf eine Pyramide aus hübsch verzierten Einmachgläsern. Alle Jahre wieder bietet die engagierte Katholikin gemeinsam mit ihren fleißigen Kolleginnen auf dem Weihnachtsbasar der Duisserner Gemeinde St. Elisabeth selbstgemachte Geschenkartikel zum Verkauf an. Dass in ihrem Weckobst vor allem Liebe steckt, sieht der Käufer auf den ersten Blick.
„Für sechs Gläser brauche ich mindestens zwei Stunden. Die Früchte müssen ja gesäubert, geschnitten und dann behutsam eingekocht werden“, erklärt Halfmann. Das ganze Jahr über halte sie Ausschau nach günstigen Angeboten für Zucker oder Obst. Was nicht gleich verwendet werden kann, wird eingefroren. Einzig die Zutaten für ihren Holundergelee gebe es zum Nulltarif: „Die Blüten sammeln wir Frauen gemeinsam am Bahndamm in Wanheimerort. Dass dort bester Holunder wächst, ist noch immer ein Geheimtipp“, verrät die Seniorin und lacht.
Qualitätsware von nebenan
Doch nicht nur Lebensmittel, sondern auch zahlreiche andere Kostbarkeiten gibt es an diesem Wochenende im Pfarrsaal unter der Kirche zu entdecken. Duftkissen, Tischdeckchen, Schürzen, Teelichter, Strümpfe, Schals, Weihnachtskarten und Adventskränze – in Zeiten von Massenproduktion und Online-Shopping schätzen die Menschen die Qualitätsware von nebenan.
„Die Frauen investieren viel Zeit und Arbeit in ihre Produkte. Eine Kreuzstickerei etwa ist schließlich nicht in fünf Minuten gemacht“, weiß Gemeinderatsmitglied Emmi Nederpelt. Der alteingesessene Bastelkreis von einst habe sich zwar wegen gemeindeinterner Umbrüche aufgelöst, die Schaffenskraft der Frauen schmälere das jedoch nicht. „Mittlerweile bastelt, strickt, kocht und backt jede von uns allein zu Hause. Wir sprechen uns regelmäßig ab und können den Basar somit wie gewohnt weiterführen“, weiß Nederpelt. Fragt man die emsigen Rentnerinnen, zählt ohnehin vor allem eines: die Freude am Tun.
„Uns macht es einfach Spaß, all die Präsente herzustellen und uns somit sinnvoll die Zeit zu vertreiben“, erklärt Rosemarie Willems. „Wenn am Sonntagabend der letzte Basartisch abgebaut ist, werden bereits neue Pläne geschmiedet. Ab Montag basteln wir dann schon wieder für Weihnachten 2013“, fügt sie lächelnd hinzu.