Duisburg. Dem CDU-Vorsitzenden Thomas Mahlberg wurde das Auto praktisch unter der Bettdecke weg geklaut. Mahlberg ermittelte auf eigene Faust in Duisburg-Hochfeld. Dort, sagte er auf dem Parteitag der CDU, „liegt großer sozialer Sprengstoff. Von Integration ist da nichts mehr zu spüren“.
„Es wird zu wenig getan, die Bürger zu schützen“: Die CDU will das Thema Sicherheit und Ordnung zu einem zentralen Themenschwerpunkt machen. „Ich habe das Gefühl, dass die Straftaten zunehmen“, sagte Parteichef Thomas Mahlberg auf dem CDU-Parteitag am Montagabend.
Mahlbergs Triebfeder mag vor allem strategisch sein, um seiner Partei Wählergunst zu bescheren. Sie hat aber auch einen ganz persönlichen Grund. Der Wedauer wurde selbst Opfer eines Einbruchs: „Homejacker“ klauten ihm ein Auto praktisch unter der Bettdecke weg. Da hört der Spaß auf.
Wagen tauchte später wieder auf
„Sie schlafen da oben und unten räumt man Ihnen die Bude aus, das ist der Wahnsinn“, berichtete Mahlberg seiner Basis und schilderte danach der WAZ den Fall, der das Zeug zum Krimi hat: Einige Wochen ist es her, dass Mahlberg und seine Frau friedlich in der 1. Etage schliefen und zwischen Mitternacht und drei Uhr morgens die Täter unbemerkt die Tür aufbrachen, sich den Autoschlüssel des 3er BMW-Cabrios seiner Frau schnappten und davon brausten.
Mahlberg verhehlt nicht: „Das ist ein Scheißgefühl, ich konnte tagelang nicht schlafen.“ Der Gedanke, dass man daheim, an seinem privatesten, sichersten Ort derart heimgesucht wird, erzeugt Beklemmung, Unsicherheit, Angst. Nichts ist mehr wie vorher.
Ein "anderes" Hochfeld"
Da spielt der Wert des Autos keine Rolle, zumal der Wagen wieder vor der eigenen Haustür steht: Der BMW war im Internet mit gefälschten Papieren und neuen Kennzeichen in München zum Kauf angeboten worden, ein Kunde kaufte ihn, wurde aber misstrauisch, weil der zweite Wagenschlüssel fehlte. Er fand im Serviceheft des Cabrios die Adresse von Mahlbergs Werkstatt. Die informierte den Buchholzer und der seinerseits die Polizei. Von den Tätern fehlt jede Spur.
Weil die Ganoven in der Tatnacht noch versucht hatten, mit der gestohlenen Scheckkarte seiner Frau in Hochfeld Geld abzuheben, ermittelte Mahlberg auf eigene Faust und suchte im Stadtteil nach seinem BMW. Und sah nach seinen Worten ein „anderes“ Hochfeld. Auf dem Parteitag hörte sich das so an: „In dem Stadtteil liegt großer sozialer Sprengstoff. Von Integration ist da nichts mehr zu spüren“, warnte Mahlberg angesichts des aktuell brennenden Zuwandererproblems dort, oder in Bergheim, oder in Marxloh. In wahlkämpferischer Lesart heißt das dann über den NRW-Innenminister und Duisburger SPD-Chef Ralf Jäger: „Er ist kein Jäger, sondern eine lahme Ente.“