Duisburg..

„Wann man anfängt, ist doch egal. Man wird eh immer erst eine Stunde vor der Eröffnung fertig“, sagt Gordon Wienkötter entspannt. Da stört es ihn nicht, dass noch eine Menge zu tun ist, bevor die ersten Kunden am Samstag bei „Mode Wichtig“ einkaufen können. Für einen Plausch ist immer Zeit. So kennt man die Macher des Alternative-Ladens, die nach einer langen Pause nun auch in den Einzelhandel zurückkehren.

Vor sechs Jahren verlegten sich Wienkötter und sein Geschäftspartner Henning Volk ausschließlich auf Herstellung und Großhandel von Bekleidung. Bis dahin hatten sie einen kleinen Laden in der Duisburger Altstadt, in dem sich die Gothic-, Punk- und Alternative-Szene einkleiden konnte. Die eigenen Marken wie „Aderlass“ hatten sie damals schon auf dem Markt etabliert, deshalb fehlte für das Geschäft irgendwann die Zeit. Die nehmen sie sich jetzt wieder – einmal die Woche.

Einen Tag in der Woche geöffnet

„Mode Wichtig“ öffnet tatsächlich nur samstags. „Wir sind ständig in anderen Geschäften und sehen da, was zum Beispiel dienstags um halb zwölf in den Läden los ist: Die Verkäuferin rutscht auf Knien mit dem Staubsauger rum, weil eh kein Kunde da ist“, erzählt Wienkötter. Diese langen Durststrecken wollen die „Wichtigs“ gar nicht erst entstehen lassen. „Im Gegensatz dazu merken wir aber bei Festivals, wo sich alles auf einen Tag konzentriert, dass da die Hölle los ist.“

Das Angebot der „Wichtigs“



Den neuen Laden eröffnet „Mode Wichtig“ am Samstag um 11 Uhr an der Münzstraße 51-53. Am Abend wird ab 22 Uhr im „Kultkeller“ gefeiert.

Neben den eigenen Produkten wie „Aderlass“ und „Love Sect“ werden auch Hersteller wie „Iron Fist“ und „Dr. Martens“ vertreten sein.

Die Fahrtüchtigkeit kann man bei einem Besuch von „Mode Wichtig“ aber durchaus verlieren: Neben Szene-Kleidung wird nämlich auch Absinth aus zwölf Ländern angeboten, rund 100 Sorten sind im Programm. Der Legendäre Kräuterschnaps, oft als „Grüne Fee“ bezeichnet, ist ins Angebot gerutscht, „weil wir mehr als ein Klamottenladen sein wollen“, sagt Wienkötter. Und weil er ihn selbst mag. Aber eben nicht dienstags um halb zwölf.