Duisburg.
Duisburgs Stadtkonzern DVV mit seinen Töchtern Stadtwerke und DVG hat am Dienstag personell und strategisch mit Beschlüssen der Aufsichtsräte seine Führungsspitze neu geordnet und gravierende Kursänderungen in der Unternehmenspolitik beschlossen.
Mit dem bisherigen Finanzvorstand Marcus Wittig (40), der erst 2011 zum Stadtkonzern kam, hat die städtische Holding einen neuen starken Mann, der zugleich auch Chef der Verkehrsbetriebe DVG und des Energieversorgers Stadtwerke ist. Er ist Nachfolger von Hermann Janning, dessen Ausscheiden die Betriebsräte erzwungen hatten.
Zugleich rückt das nach Jannings Abschied verbliebene Führungsquartett enger zusammen. Neben Wittig sind das der Stadtwerke-Technikvorstand Christof Schifferings, der jetzt auch bei der DVV das Technikressort leitet, DVV-Personalchef David Karpathy, der die gleiche Funktion nun bei DVG und Stadtwerke hat, sowie Stadtwerke-Vertriebschef Johannes Gösling. Als Sparsignal bleibt es dabei, dass für Janning kein neuer Manager von außen geholt wird.
Der gestern abgesegnete Aufhebungsvertrag mit Janning, der einen Vertrag bis 2016 hatte, wird die Stadt dennoch eine Stange Geld kosten. Man wird sich wohl in der „goldenen Mitte“ getroffen haben.
Die Gremien, lobte DVV-Aufsichtsratschef OB Sören Link, hätten die Steuerungsstrukturen damit „vereinfacht“ und den „Weg für Synergien geebnet“. Zugleich scheint beim Konzern ein deutlicher Sinneswandel zu greifen, vor allem bei den Stadtwerken, die durch den aktuellen Energiemarkt belastet sind. Man will sich vor allem angesichts des anstehenden Sparprogramms „Re-Power“ auf die Kernkompetenzen beschränken und die unter Janning forcierte Kooperation abbremsen. „Keine Experimente mehr“, heißt es. Wittig: „Wir werden unsere Kernaufgaben an unseren Kernkompetenzen ausrichten und uns stark nach innen fokussieren und Repower vorantreiben.“ Ob das langfristig Auswirkungen etwa auf die umstrittene Steag-Beteiligung hat, ist ungewiss.