Zunächst die frohe Botschaft für alle Fans des „Knüllermarktes”: Das Deko-Paradies an der Steinschen Gasse/ Ecke Münzstraße wird noch einmal für Weihnachtsschmuck und Silvesterausstattung sorgen. Abgerissen wird das alte Boecker-Haus ab Jahresende.

Im Frühjahr soll der Neubau, „Stadtfenster” genannt, für Stadtbücherei, Volkshochschule und NS-Dokumentationszentrum begonnen werden.

40 Mio Euro werden in das Bildungszentrum investiert. Die Fertigstellung ist für Sommer 2011 geplant. Den offiziellen Startschuss gaben gestern Oberbürgermeister Adolf Sauerland und Axel Funke, Geschäftsführer von Multi Development. Das Unternehmen hat das „Forum” an der Königstraße gebaut und wird am kommenden Freitag mit der kompletten Umgestaltung der „Galeria” an der Steinschen Gasse zur künftigen „Königsgalerie” beginnen.

„Kosten, die niedriger sind als sie jetzt sind” und zwar „ohne Qualitätsverlust” versprach Funke gestern der Stadt, die Hauptmieterin des Gebäudes sein wird. 1200 von 11 000 Quadratmetern sind für gewerbliche Nutzung vorgesehen. Bisher sind Bücherei (Düsseldorfer Straße) und VHS (Königstraße, neben dem City-Palais) getrennt untergebracht.

Einen Abrissantrag für das Boecker-Haus übergab Funke noch gestern morgen bei der Projektvorstellung Planungsdezernent Jürgen Dressler. Der die Akte wiederum mit einem „Einverstanden” versah und zurückreichte.

Auch Sauerland pries den Neubau, der besser und vor allem „kostengünstiger als eine Renovierung am alten Standort” sei. Es entstehe „eine Bibliothek, auf die wir die nächsten Jahrzehnte stolz sein können”.

Den Kostenvorteil erklärt Bauherr Funke mit Synergie-Effekten beim Zusammenführen der beiden Bildungsinstitute. Toiletten, Haustechnik, Nebenräume müsse man nur einmal bauen – und nur einmal finanzieren. Nach Verzögerungen durch hohe Baupreise und Kreditzinsen in Zeiten des Booms sei jetzt die rechte Zeit für den Baubeginn: „Jetzt wartet die Bauwirtschaft auf Aufträge. Die Preise haben sich wieder normalisiert.”

Sorgen um Bauverzögerungen durch archäologische Funde im Boden, die an dieser Stelle im Herzen der alten Stadt fast sicher zu erwarten sind, macht sich Funke nicht. Das „Stadtfenster” werde keinen Keller haben, man müsse nicht ausschachten, weil der Neubau auf einer Bodenplatte errichtet werde.

Und der „Knüllermarkt” soll ab Januar nicht Geschichte sein, sondern unter neuem, etwas schickeren Namen an anderer Stelle in der City weitermachen können. Das jedenfalls versprach OB Sauerland. Er sei „ziemlich zuversichtlich”, dass es eine Fortsetzung der Erfolgsgeschichte gebe.