Duisburg.. Wenn die Ökostrom-Umlage 2013 auf Rekordniveau steigt, müssen nicht nur Privathaushalte tiefer in die Tasche greifen. Auch Unternehmen und kleine Betriebe sind von der Preiserhöhung betroffen. Viele von ihnen wollen dennoch von einem Anbieter-Wechsel absehen.
Ab 2013 wird die Ökostrom-Umlage auf Rekordniveau steigen. Privathaushalte müssen sich daher auf höhere Ausgaben für Strom einstellen, für Durchschnittshaushalte wird mit jährlichen Mehrkosten zwischen 60 und 100 Euro gerechnet. Auch Unternehmen und kleinere Betriebe sind von der Preiserhöhung betroffen.
„Die Steigerung der Umlage wird bei den Unternehmen zu massiven Kostensteigerungen führen“, erklärt Michael Pieper, bei der Niederrheinischen IHK der Ansprechpartner für Energiepolitik. Der industrielle Energieverbrauch in Duisburg macht zehn Prozent des Verbrauchs im gesamten Bundesgebiet aus. Beim reinen Stromverbrauch in der Industrie sind es immerhin noch drei Prozent, die auf Duisburger Firmen entfallen, führt Pieper aus.
Nicht nur die Umlage kostet
„Die Strompreise sind in den letzten Jahren ständig gestiegen“, klagt der IHK-Vertreter und gibt ein Beispiel aus Duisburg: Bei einem Strompreisanstieg von einem Cent pro Kilowattstunde würde auf ein Unternehmen im Stadtgebiet eine jährliche Mehrbelastung von 50 Millionen Euro zukommen. Einen Namen möchte er nicht nennen, es handele sich um ein Unternehmen aus der Aluminiumbranche.
Dass große Firmen, die sich am Weltmarkt orientieren müssen, nur für die erste Million Kilowattstunden die Ökostrom-Umlage zahlen, hält Pieper für richtig. Sonst bestünde die Gefahr, dass sie den Standort verließen. Diese Umlage sei auch nicht der einzige Grund für ständig steigende Strompreise. Während sich die Herstellungskosten für Strom seit 13 Jahren beinahe nicht verändert hätten, müsse durch Erhöhungen in den administrativ bedingten Bereichen wie der Ökosteuer oder Kosten für den Emissionshandel immer mehr gezahlt werden.
Auch kleine Betrieben betroffen
Auch kleine Betriebe treffen Strompreiserhöhungen immer wieder. Vor zwei Tagen wurde zum Beispiel bei einer Versammlung der Fleischerinnung über dieses Thema diskutiert, erklärt Stefan Piel, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Auch einige andere Branchen seien betroffen. „Die Unternehmen spüren es, aber was sollen sie machen?!? Sie brauchen den Strom“, sagt Piel. Man könne die Preise der Anbieter vergleichen, aber der Tenor sei häufig: „Wegen zwei oder drei Cent wollen wir nicht wechseln.“ Zumal viele Betriebe auch bewusst beim Anbieter vor Ort bleiben wollen, um einen Ansprechpartner zu haben.
Mit den Stadtwerken würden immer wieder Verhandlungen über die Strompreise für Handwerksbetriebe geführt, erzählt Piel. „Um Senkungen geht es dabei aber nie.“