Die CDU ist besorgt um das Image der Stadt. Zu oft werde Duisburg noch mit Schimanski und Schmuddelbildern vergangener Tage in Verbindung gebracht.

Damit die Welt erfährt, wie innovativ die Stadt an Rhein und Ruhr inzwischen ist, soll der gute alte Mercator herhalten: Passend zum 500. Geburtstag des Kartographen soll ein Preis ausgelobt werden, der an hochrangige Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Kultur vergeben werden könnte.

In der kommenden Sitzung des Kulturausschusses wollen die Christdemokraten deshalb beantragen, die Einführung eines solchen Preises zu prüfen. Allein: Die Stadtkasse soll damit nicht belastet werden. Falls der Preis dotiert wird, sollen sich Sponsoren finden, die eine hübsche Summe zur Verfügung stellen. Ideengeber ist Frank Heidenreich, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Bei einer kommunalpolitischen Konferenz zur Frage, wie sich Städte in der Öffentlichkeit präsentieren könnten, kam ihm der Einfall. Er ist sich sicher, dass die Idee eine breite Mehrheit, auch über Parteigrenzen hinweg, tragen wird. „Das soll keine parteipolitische Veranstaltung werden. Uns ist schließlich allen daran gelegen Duisburg nach vorne zu bringen”, so Heidenreich.

Als Preisträger kämen beispielsweise Henry Kissinger, Condoleezza Rice oder Daniel Barenboim in Frage. „Es dürfen ruhig Leute sein, die strubbelig sind”, so Helga-Maria Poll. Will heißen: Sie sollen Ecken und Kanten haben. Langfristig soll die Auszeichnung einen Stellenwert erreichen wie der Aachener Karlspreis – nur, dass Personen aus Wirtschaft und Kultur im Blickpunkt stehen. Eine, ebenfalls hochkarätige Jury, soll die Preisträger auswählen.

Eine ähnliche Zielrichtung verfolgt bereits die Universität Duisburg-Essen, die an weitsichtige Wissenschaftler, die sich mit Zukunftsthemen beschäftigen, die Mercator-Professur überreicht. „Es braucht Zeit, bis eine solche Sache einen Stellenwert erreicht, dass die Leute auch zusagen”, gibt Beate Kostka, Pressesprecherin der Uni Duisburg-Essen zu bedenken.