Nein, den Job von Sören Link möchte ich nicht haben. Den muss man wirklich wollen. Aus politischer Überzeugung, wohl auch aus Ehrgeiz und sicher aus Verbundenheit mit der Heimatstadt.


Niemand in Duisburg sitzt dermaßen auf dem Präsentierteller, an keinen anderen sind die Erwartungen so hoch. Das ist schon eher Berufung denn Beruf, erfasst den ganzen Tag, ja den ganzen Menschen. Erst recht nach der Vorgeschichte und Vorbelastung mit der Abwahl Sauerlands, der erfolglosen Suche nach einem „Wunderheiler“ und dem Versprechen für einem Neuanfang.

Link ist nach sieben Jahren im Landtag wahrlich kein politischer Anfänger. Aber Stadtoberhaupt und Chef Tausender Stadtbediensteter zu sein, ist eine ganze andere Nummer. Zumal: Er ist erster Ansprechpartner, mit seiner Person verbinden Bürger ihr Rathaus. Da passt es, dass sich Link selbst als Chef der Verwaltung versteht. Er zeigt einen klaren Führungsanspruch. Für eine Bewertung der Werthaltigkeit seiner OB-Amtsführung ist es nach 100 Tagen zu früh. Link zeigte Stärken in ersten Entscheidungen und im Auftreten. Das wirkte frisch, auch hier und dort „anders“. Zugleich: Sein Profil muss sich schärfen. „Ich lerne jeden Tag dazu“, sagt er selbst. Gut so. Oliver Schmeer