Gebannt schauen die Kinder zu dem Mann mit dem weißen Bart, der eigentlich Heinz Zander heißt. Doch für die Kinder–Stadtführung schlüpft der Tourenleiter in das Gewand des berühmten Astrologen und Kartographen Gerhard Mercator.
Herrschaftlich schreitet er die Rathaustreppe hinab. In seinem mittelalterlichen Gewand, samt blütenweißem Kragen, begrüßt er die neugierigen Gesichter. „Hallo und guten Morgen, ich bin Gerhard Mercator, der große Sohn unserer Stadt Gebannt schauen die jungen Duisburger zu dem Mann mit dem weißen Bart, der eigentlich Heinz Zander heißt. Doch für die Kinder–Stadtführung schlüpft der Tourenleiter in das Gewand des berühmten Astrologen und Kartographen.
Vom Mercatorbrunnen geht es direkt ins Rathaus – für viele Kinder das erste Mal. Beim Blick auf den Paternoster verharren die Kinder und fragen nach: „Hält der auch mal an?” Auf Mercators „Nein” folgt ein staunendes „Ohhhh”.
Zu Fuß geht es dann in das Lieblingszimmer des Multitalents, das sich auch als Mathematiker, Philosoph und Theologe einen Namen gemacht. Angekommen im Mercatorzimmer – der guten Stube des Rathauses – kommen die Kinder aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Das ist ein ganz besonderer Raum. Auch Königin Elisabeth war schon hier”, erklärt Mercator. Die Replik seines ersten Atlas – die in einem Schaukasten ausgestellt ist – wird zwar zur Kenntnis genommen, vielmehr interessiert die Steppkes jedoch die Amtskette des Oberbürgermeisters, die ebenfalls hinter Glas zu sehen ist. Vor dem Verlassen des Mercatorzimmers dürfen sich die Kinder ins Gästebuch der Stadt eintragen. „Was ist, wenn das voll ist?” – „Dann gibt es ein neues Buch”, ist Mercators Wissen stets gefragt.
Nur wenige Schritte weiter und die Gruppe steht im großen Ratssaal. Dort wo sonst Herbert Mettler, Petra Vogt und Co. sitzen, dürfen nun die kleinen Duisburger Platz nehmen. „Wenn ihr groß seid, ist es ganz wichtig, dass ihr wählen geht”, mahnt der weise Mann sogleich den Nachwuchs. Kindgerecht erklärt Mercator auch die Entstehung der Stadt Duisburg, deren erste schriftliche Erwähnung auf das Jahr 883 zurückzuführen ist. Auch das Gemälde auf dem der feierliche Gründungsakt der ersten Universität Duisburg im Jahre 1655 zu sehen ist, bringt er den Kindern geduldig nahe.
Dann geht's wieder raus an die frische Luft zum Torbogen am Burgplatz. Auch der Alte Markt, die Salvator-Kirche und die alte Stadtmauer werden von „Gerry” Mercator kinderleicht erklärt. Dann macht sich der Gelehrte, der eigentlich als Gerhard De Kremer das Licht der Welt erblickte, aus dem Staub. Die Kinder werden ihn in guter Erinnerung behalten.