Duisburg. .

Anne Moritz (21) zieht bald um. Und wie das bei jungen Damen in diesem Alter so ist, hat sich in ihrer Wohnung in Wedau über die Zeit allerlei angesammelt. Beim Entrümpeln ist die Duisburgerin auf viele Klamotten gestoßen, die sie längst nicht mehr braucht. Wegschmeißen wäre allerdings auch zu schade. Und weil die 21-Jährige festgestellt hat, dass es vielen Mädchen in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis so geht, ist sie auf eine Idee gekommen: Anne Moritz hat vor drei Monaten den Duisburger Mädchenflohmarkt auf der Internetplattform Facebook gegründet.

Ähnliche Vorlieben

Mit wachsendem Erfolg: Die Gruppe hat mittlerweile mehr als 850 Mitglieder. Und die präsentieren auf diesem virtuellen Flohmarkt fleißig Bilder von Schuhen, Lernbüchern oder i-Pads mit einer kurzen Beschreibung. „Die Mitglieder machen das alles untereinander aus, was und für welchen Betrag gekauft oder verkauft wird. Das läuft alles im privaten Rahmen ab“, erklärt Anne Moritz, die sich selbst gerade erst einen Kleiderschrank aus Kirschholz gekauft hat. „Es haben oft die gleichen Mädchen mit ähnlichen Geschmäckern oder Vorlieben miteinander zu tun.“

Mittlerweile sei der Facebook-Flohmarkt aber viel mehr als eine Plattform zum Kaufen und Verkaufen verschiedener Sachen. „Viele Mitglieder tauschen sich mittlerweile einfach nur aus oder treffen sich in der Freizeit auf einen Kaffee. Das sind alle Duisburgerinnen oder gebürtige Duisburgerinnen. Unser ältestes Mitglied ist Ende 40.“

Und weil das Ganze bisher so prima angelaufen ist, hat die 21-Jährige nun gleich einen Aufruf innerhalb der Facebook-Gruppe gestartet – mit sozialem Hintergrund. „Die Mitglieder sollen alle nicht verkauften Klamotten zu mir bringen. Ich sammel alles und will die Sachen dann dem Kaufhaus der Diakonie in Duisburg spenden.“ Wer sich an der Aktion beteiligen will, muss Mitglied der Facebook-Gruppe sein. In den nächsten Wochen will Anne Moritz sammeln.

Holger Stamm, der Leiter des Kaufhauses der Diakonie (KadeDi) an der Düsseldorfer Straße, freut sich über die Aktion. „Wenn kein Selbstzweck dahinter steckt, ist das wirklich eine gute Sache.“

Er verweist aber darauf, dass jeder auch direkt an das KadeDi spenden könne. Außer dem Haus an der Düsseldorfer Straße gibt es auch noch eine Filiale an der Moerser Straße in Rheinhausen und darüber hinaus einen Abholservice sowie Kleidercontainer auf den Bauhöfen an der Kupferhüttenstraße in Hochfeld und in Huckingen an der Kaiserswerther Straße.

„Ich finde, dass noch mehr Duisburger spenden und diese Kleidersammelstellen nutzen sollten, anstatt Dinge einfach wegzuwerfen“, sagt auch Anne Moritz.

In den nächsten Wochen ist die Duisburgerin selbst Sammelstelle – zumindest für die Mitglieder ihres virtuellen Mädchenflohmarkts.