Duisburg. .

152 Künstler haben Aktenordner eingeschickt, zehn bis zwölf von ihnen werden ausgewählt, ihre Werke in der Ausstellung „47/12 – Kunst aus Duisburg“ im Dezember im Lehmbruck-Museum zu zeigen. Die anderen bekommen ihre Ordner aber nicht zurück, sondern ihre Unterlagen bilden den Grundstock für das „Archiv Duisburger Künstler“, das das Lehmbruck-Museum neu anlegt. Die Zahl soll auch durch gezielte Ansprache derer, die sich noch nicht gemeldet haben, weiter wachsen, so Museumschef Raimund Stecker. Die Künstler wurden und werden gebeten, sich selbst und ihr Schaffen vorzustellen. Die Ordner sind öffentlich zugänglich.

Mit der Ausstellung solle die Tradition fortgesetzt werden, heimische Künstler zu fördern. „Künstler haben Förderung immer nötig, und seien sie noch so berühmt“, so Stecker. Seien sie doch die einzigen, die etwas schaffen, ohne an den Markt oder Bedarf zu denken. Der etwas seltsame Titel „47/12“ setzt sich aus der Duisburger Postleitzahl und dem Monat Dezember zusammen.

„Die Tradition geht weiter“

Die Jury, die sich gestern zum ersten Mal im Museum traf, stellt sich der Aufgabe, die ein Museum auch hat: auszuwählen. Ihr gehören an: Claudia Grundei als Vertreterin der Freien Duisburger Künstler, Elisabeth Höller als Sprecherin der Interessengemeinschaft Duisburger Künstler, Günther Kühn, der als Sprecher der Sezession Gerd Lohsemann vertritt, und Roger Löcherbach als Vertreter des Duisburger Künstlerbundes. Vom Museum sind neben dem Direktor dabei die Kuratoren Marion Bornscheuer und Michael Krajewski sowie Projektleiterin Romina Pieper. In dieser Vier-zu-Vier-Situation will in Streitfragen die Jury-Vorsitzende vermitteln: Katja Behrens, Kunstkritikerin aus Düsseldorf.

„Die Tradition geht weiter, das ist wichtig für den Zusammenhalt“, sagt Elisabeth Höller für die bereits seit 35 Jahren bestehende Interessengemeinschaft Duisburger Künstler. Und ebenso lange gibt es den Kontakt zwischen den Künstlern und dem Museum. An der letzten Ausstellung 2009 waren 40 Künstler beteiligt. 2010 trat Stecker sein Amt an und betonte damals, das das Haus neben seiner international ausgerichteten Sammlung und seinem Ausstellungsprofil mit Bezügen zur Geschichte der Skulptur des 20 Jahrhunderts auch der regionalen Kunstszene verpflichtet fühle.

Kein Ankaufsetat bei der Stadt vorgesehen

Und viel mehr als diese Ausstellung und das Archiv können sich die Künstler von Duisburg auch nicht erhoffen. Einen städtischen Ankaufsetat – ein ebenfalls traditionelles Fördermittel – gibt es nicht mehr.

Bereits gestern Abend wollte sich die Jury weitgehend auf die Werke geeinigt haben. Die Künstler haben jeweils ein Werk aus den letzten zwei Jahren vorgeschlagen. Weitere Überlegungen sollen in einer Woche abgeschlossen sein.