Duisburg. .

Seit 1996 steht im Briefkopf der Globus-Gesamtschule „Schule der Sekundarstufen I und II i.E.“ Nun sollen die letzten beiden Buchstaben bald verschwinden, denn die Oberstufe ist beschlossene Sache und nun endlich „in Errichtung“.

Zum Beginn des neuen Schuljahres hat sich bereits ein Arbeitskreis von 20 Lehrern aus dem Kollegium der Schule im Dellviertel gebildet, die den Aufbau der Oberstufe zum Beginn des kommenden Schuljahres vorbereiten soll.

„Der jetzige Zehner-Jahrgang ist stark. Deshalb gehen wir davon aus, dass wir die 42 Schüler, die notwendig sein, um zwei Klassen zu bilden, auch erreichen werden“, zeigt sich Schulleiter Erhard Schoppengerd zuversichtlich. Es sei nach so vielen Jahren auch an der Zeit, die Oberstufe einzuführen. „Sonst wäre das ,i.E.’ zum Etikettenschwindel geworden.“ Mehrfach gab es in den letzten zehn Jahren Versuche, die Oberstufe aufzubauen. Es scheiterte aus den unterschiedlichsten Gründen.

"Konkurrenz belebt das Geschäft"

Im Zuge der Diskussion über die Umgestaltung der Duisburger Bildungslandschaft durch die Einführung der Sekundarschulen wurde der Aufbau der Oberstufe an der Globus-Gesamtschule nicht unkritisch gesehen: Es gab bei einigen Schulpolitikern die Befürchtung, dass dies negative Auswirkungen auf das Mercator-Gymnasium haben könnte.

Doch Erhard Schoppengerd teilt diese Bedenken nicht: „Im Einzugsbereich Hochfeld nimmt die demografische Entwicklung nicht den gleichen Verlauf wie beispielsweise in Walsum.“ Außerdem: „Konkurrenz belebt das Geschäft.“ Was in der Konsequenz bedeuten könne, dass am Ende einfach mehr Duisburger Schüler das Abitur machen.

Dass auch genügend Schüler das Potenzial dazu haben, glaubt man im Kollegium ebenfalls. In der fünf wurden jetzt fünf Parallelklassen gebildet. „Die Klassenstärke ist zwar geringer als an anderen Schulen, was aber an der Sprachförderung und dem Gemeinsamen Unterricht für behinderte und nichtbehinderte Schüler liegt.“

Dependance an der Emil-Rentmeister-Schule

Um die wachsende Schülerzahl unterrichten zu können, wird in der auslaufenden Emil-Rentmeister-Schule an der Gitschiner Straße eine Dependance eingerichtet. „Wo im nächsten Jahr die ersten Oberstufen-Schüler unterrichtet werden, ist aber noch nicht klar.“ Dies zu klären sei Aufgabe des Arbeitskreises.

Die Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien stellt die Schulen vor eine neue Herausforderung. In Zusammenarbeit mit der RAA-Duisburg wird mit der Errichtung eines Kompetenzentrums für Seiteneinsteiger begonnen. Zu der seit zwei Jahren bestehenden Vorbereitungsklasse mit Schülern, deren Deutschkenntnisse nicht ausreichen, um vollständig am Regelunterricht teilzunehmen, werden in diesem Schuljahr zwei weitere Klassen mit Seiteneinsteigern hinzukommen.

Auch im Duisburger Norden gibt es mit der Grillo-Schule eine Gesamtschule, die gerne eine Oberstufe aufbauen will. Verständlich, so die Erfahrung der Globus-Lehrer: Der Wechsel an die Oberstufe einer anderen Schule, sei für die Schüler immer schwierig.