Duisburg.

Ein skandalöser Pfusch beim Brandschutz in der Mercatorhalle und explodierende Rocker-Granaten: Duisburgs neueste Negativ-Schlagzeilen sind verheerend.

Für den Rockerkrieg kann Duisburg nichts. Doch was hilft das, draußen im Land. Selbst Polizeieinsätze gegen die Kriminellen, die so schwer aus der Stadt zu treiben sind, kommen in die Schublade: wieder Duisburg. Und bei der Mercatorhalle geht unter, dass die Stadt jetzt richtig und klug gehandelt hat, die Flucht nach vorne antrat und die Halle sperrte. Lieber ein Ende mit Schrecken als ein schreckliches Ende bei einem möglichen Unglück.

Kostenexplosionen, Korruption: Immer wieder sorgen Großprojekte – oft öffentliche – für Skandale. Auch hier, siehe Küppersmühle, siehe Landesarchiv. Gegen Machenschaften und kriminelle Energie hilft nur bestmögliche Kontrolle. Aber was hilft es, wenn auch die Kontrolleure offenbar kontrolliert werden müssten. Wenn man sich selbst auf staatlich geprüfte Gutachter nicht mehr verlassen kann?

Bei der Mercatorhalle sind noch zu viele Fragen unbeantwortet. Zu einfach ist es, sich allein auf einen städtischen Projektleiter zu fokussieren, der die Hand aufhielt. Welche Firma macht solchen Pfusch? Nur eine? Mehrere? Welcher Gutachter gefährdet seinen Job durch gekaufte Testate? Da passt vieles noch nicht zusammen, sagen auch Fachleute vom Bau. Mag sein, dass es nicht genügt, dass das Rathaus allein Licht ins Dunkel bringen will. Man ahnt den Schwelbrand.