Duisburg. Die Einzelhändler der Duisburger Innenstadt rügen, dass es auch auf Duisburger Trödelmärkten weniger Trödel und immer mehr Neuwaren gibt. Die Geschäftsleute hoffen auf die Landesregierung, die strengere Regeln erlassen will.

Neu ist sie nicht, die Konkurrenz-Debatte zwischen Geschäften und Märkten. Seit Jahren behauptet der stationäre Einzelhandel, zu viel Neuware auf Trödeln vermiese ihm das Geschäft und fordert schärfere Einschränkungen.

Nun kommt Leben in den Streit der ungleichen Widersacher: Die rot-grüne Landesregierung hat sich strengere Regeln für den Sonntagsverkauf auf Floh- und Trödelmärkten auf die Fahne geschrieben. Und es wird klar: Auch in Duisburg ist die Konkurrenz zwischen Handel und Märkten längst ein Thema.

„Wir sind schon lange kritische Begleiter von Trödelmärkten“, erklärt Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein (EHV). „Generell haben wir keine Probleme, sofern die Märkte dazu dienen, Fundstücke aus entrümpelten Kellern und Ähnliches zu verkaufen.“ Doch der zunehmend ausufernde Anteil von Neuwaren füge dem stationären Handel beträchtlichen Schaden zu. „Da beginnt für mich schon fast die Schattenwirtschaft.“

Höhere Standgebühren

Der Grund für den oft hohen Anteil an Neuwaren liegt auf der Hand: Gewerbetreibende Händler zahlen höhere Standgebühren – auch Marktveranstalter wollen schwarze Zahlen schreiben. Unterstützt werden sie dabei von den sogenannten Marktprivilegien, die unter anderem den Verkauf an zwölf Sonntagen im Jahr möglich machen. Zum Vergleich: Für die Innenstadt-Geschäfte sind vier verkaufsoffene Sonntage vorgesehen.

Rechnet man Kirchenmärkte hinzu, komme Duisburg wöchentlich auf sieben bis acht Märkte, schätzt Bommann – ohne die Wochenmärkte. „Da wünsche ich mir zumindest von den städtischen Veranstaltern, dass sie besser darauf achten, wer bei ihnen was verkauft“, sagt Bommann – und spielt damit auch an auf den Sportpark-Trödel vor der MSV-Arena, den die städtische Marketing-Gesellschaft DMG veranstaltet. „Die sind zwar bei weitem nicht die schwärzesten Schafe“, macht Bommann deutlich. Trotzdem: Ein Neuwarenanteil von 10 bis 20 Prozent sei für ihn in Ordnung, erklärt der EHV-Geschäftsführer. „Bei der DMG sind es an Sonntagen gut dreißig Prozent.“

Eine Zahl, die City-Manager Klaus-Peter Tomberg bestätigt. „Aber die Waren, die auf dem Markt angeboten werden, sind andere als in der Innenstadt“, behauptet Tomberg. „Deshalb sind wir keine Konkurrenz für die City.“ Bei der Zulassung der Händler vor Ort achte man auf einen verträglichen Anteil, schließlich fühle sich die DMG auch der Innenstadt verpflichtet. „Da gibt es schlimmere Märkte“, erklärt der City-Manager, etwa die vor großen Handelshäusern.

Eine Lösung im Trödel-Streit könnten strengere Kontrollen durch externe Ordnungshüter auf den Märkten sein. Doch wie so oft lassen sich die personell kaum umsetzen. Also ruhen die Hoffnungen des Einzelhandels nun auf der Landesregierung.