Duisburg. Warum die Preisänderungsklauseln der Fernwärmeversorgung Niederrhein nicht so schlimm sind wie sie aussehen.
Vielleicht wähnte sich der ein oder andere aufmerksame Leser am Mittwoch in einem Mathebuch für Fortgeschrittene. Die Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH gab öffentlich ihre neuen Preisänderungsklauseln bekannt. Die zugehörigen Formeln: ein Zahlenungetüm. Allerdings ein zahmes.
Wer sich mit ihm anfreundet, sieht, in welcher Weise die Aufwendungen des Unternehmens und die Verhältnisse des Markts auf die Kosten der Energieerzeugung auswirken. Das Ungetüm will also eigentlich nichts als Klarheit schaffen. Darüber, wie sich die Preise für Fernwärme zusammensetzen. Und darüber, ob Preissteigerungen oder -senkungen angebracht sind. Schließlich sind Fernwärmeversorgungsverträge langfristige Verträge, die angeglichen werden müssen. Zweimal im Jahr werden diese Klauseln aktualisiert und öffentlich gemacht. Die Parameter, die nicht vom Unternehmen ausgehen, basieren auf behördlichen Statistiken.
Biomasse als neue Wärmequelle
Die Fernwärmeversorgung Niederrhein GmbH hat nun neue Wärmequellen erschlossen, setzt nun auch auf Biomasse. Das wirkt sich auf die Bezugskosten für die Wärme aus und somit auch auf die Ziffern, Indizes und die Länge des Zahlenungetüms. „Bei uns ist die Formel besonders lang, weil wir auf viele verschiedene Wärmequellen setzen“, erklärte ein Unternehmenssprecher der NRZ, „das macht das Rechnen zwar schwieriger, aber zeigt auch, dass wir eine hohe Versorgungssicherheit bieten können.“
Alles ausrechnen muss man dann schon selbst. Umso schöner, wenn man eine Preissenkung feststellt. Schließlich muss der Taschenrechner dafür ja auch bezahlt werden.