Auf dem ehemaligen Speditionsgelände am Duisburger Innenhafen nahe den Rudimenten der mittelalterlichen Stadtmauer ist nach Plänen von Dani Karavan ein ungewöhnlicher Park entstanden: Ein „Garten der Erinnerung“, der den stadthistorisch bedeutsamen Ort neu interpretiert.

Der israelische Land-Art-Künstler hat die leer gezogenen Gebäude und Hallen Ende der 1990-er Jahre bis auf ausgewählte Reste zurückbauen lassen und als Abbruchplastiken in die Parkgestaltung einbezogen. Einige der „künstlichen Ruinen“ werden als Aussichtsturm oder Veranstaltungsbühne genutzt.

Park mit skulpturalem Charakter

Besonders markant sind die beiden übrig gebliebenen Treppenhäuser der ehemaligen Verwaltungsgebäude der Firmen Spar und Ludwig. Die alten Gebäudegrundrisse sind im Boden durch weiße Betonriegel markiert und dienen als Sitzbänke. Der Weg durch den „Garten der Erinnerung“ ist mit einem Mosaik aus Abbruchsteinen gepflastert und führt vom Hafenbecken in die Innenstadt.

Gleichzeitig wurden hier – unweit der 1874 errichteten und 1938 zerstörten alten Synagoge – ein neues jüdisches Gemeindezentrum sowie ein Seniorenzentrum errichtet. Die Bepflanzung mit Rasen und großen Einzelbäumen unterstreicht den skulpturalen Charakter des Parks. In einigen Flächen ist Weizen eingesät und erinnert an die Bezeichnung des Viertels als „Brotkorb des Ruhrgebiets“, andere wurden mit Wasser gefüllt. Nachts ist der Park illuminiert und betont den Charakter von Abbruch und Übergang. Der „Garten der Erinnerung“ ist Teil des Europäischen Gartennetzwerks (EGHN).

  • Garten der Erinnerung /// Innenhafen Duisburg, Yitzak-Rabin-Platz 47051 Duisburg /// Web-Infos: www.eghn.eu