Bis in die 1970er Jahre lagerte in der Küppersmühle Getreide – seit 1999 dreht sich hier alles um die Kunst. Das eindrucksvolle Industriedenkmal liegt direkt an der Kulturmeile des Duisburger Innenhafens und ist heute ein Museum für zeitgenössische Kunst. Besuchern wird ein abwechslungsreiches Programm mit bis zu vier Wechselausstellungen pro Jahr geboten.
Sie erleben einen Gang durch 60 Jahre Kunstgeschichte der Bundesrepublik Deutschland in einem auch architektonisch sehenswerten Gebäude. Das ehemalige Mühlen- und Speichergebäude mit seiner historischen Backsteinfassade war in dreijähriger Bauzeit durch die Architekten Herzog & de Meuron in ein Museum für zeitgenössische Kunst umgebaut worden.
Schlüsselwerke der Sammlung Ströher
Als das Museum Küppersmühle im Jahr 1999 eröffnete, nahm es zunächst Werke der Sammlung Hans Grothe auf. 2005 wurde die Sammlung an das Darmstädter Sammlerpaar Sylvia und Ulrich Ströher verkauft und fusionierte mit den Werken der Sammlung Ströher.
Das MKM präsentiert Schlüsselwerke der Sammlung Ströher, die mit rund 1.500 Werken zentrale Positionen der Kunstentwicklung in Deutschland von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart umfasst. Zahlreiche Künstler der Sammlung gehören national und international zu den wichtigsten deutschen Künstlern, darunter Namen wie Josef Albers, Stephan Balkenhol, Georg Baselitz, Willi Baumeister, Joseph Beuys, Peter Brüning, Karl Fred Dahmen, Hanne Darboven, Gotthard Graubner, Candida Höfer, Rebecca Horn , Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Norbert Kricke, Markus Lüpertz, Blinky Palermo, A. R. Penck, Otto Piene, Sigmar Polke, Gerhard Richter, Emil Schumacher, Rosemarie Trockel oder Wols.
Ein spektakulärer Neubau
Um die umfangreiche Sammlung künftig angemessen und mit mehr Spielraum im größeren Zusammenhang zu präsentieren, fiel 2008 die Entscheidung für einen Erweiterungsbau. Derzeit entstehen 22 neue Räume mit rund 2.000 m2 Ausstellungsfläche, deren Fertigstellung für Ende 2011 geplant ist. Realisiert wird der Erweiterungsbau in Form eines schlichten Quaders wiederum von dem Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron.
Der spektakuläre Neubau wird in 36 Metern Höhe scheinbar schwerelos über den Stahlsilos schweben und als weithin sichtbares Wahrzeichen das Duisburger Stadtbild nachhaltig prägen. Auf dem Areal des heutigen Museums Küppersmühle hatte der Unternehmer Wilhelm Vedder 1860 den ersten Duisburger Mühlenbetrieb gegründet.
Historische Speicherzeile unter Denkmalschutz
1900 erweiterte er seine Anlagen und baute das Gebäude, das später als Küppersmühle bekannt wurde. 1912 wurde die Getreidemühle von den Werner & Nicola Germania Mühlenwerken übernommen und durch Anbauten ergänzt. In den 1930er Jahren kamen die Stahlsilos hinzu, die als Prototyp Furore machten.
Den Namen „Küppersmühle“ erhielt der Bau 1969 im Zuge der Fusion mit den Homberger Küpperswerken. Bis 1972 diente die Küppersmühle als Getreidespeicher. Nach der Stilllegung hatte sich eine Bürgerinitiative für den Erhalt des abrissgefährdeten Baus eingesetzt, kurz darauf wurde die historische Speicherzeile unter Denkmalschutz gestellt.
- MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst /// Philosophenweg 55 /// 47051 Duisburg /// Tel.: 0203.301948–11/-10 /// Web: www.museum-kueppersmuehle.de /// Öffnungszeiten: mittwochs 14.00–18.00, donnerstags, freitags, samstags, sonn- und feiertags 11.00–18.00 Uhr /// Führungen: sonntags 11.00 und 15.00 Uhr /// Programm für Schulklassen auf Anfrage.