Duisburg.

Nass - aber zufrieden. So oder so ähnlich lässt sich wohl der Gemütszustand von 25 Rollstuhlfahrern aus ganz Deutschland beschreiben, die sich samt ihrer Familien ins Nass stürzen.

„Endlich alles ausprobieren“

Tauchen, Wasserskifahren, Segeln, Kitesurfen und Kanufahren - das reichhaltige Angebot beim Wassersport-Schnuppercamp sorgt für eine echte Premiere in Duisburg. „So etwas hat es in Europa noch nie gegeben. Deshalb haben wir auch Leute aus ganz Deutschland hier“, berichtete Dirk Wondrak von der Organisation „Idda“ (International disabled divers association), die die Veranstaltung gemeinsam mit dem Deutschen Rollstuhl-Sportverband und der Volksbank Rhein-Ruhr ausrichtet.

Mit einem speziellen Korb, auf den Brettern sitzend, kann auch Beate Kopf Wasserski fahren.
Mit einem speziellen Korb, auf den Brettern sitzend, kann auch Beate Kopf Wasserski fahren. © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo

Der jüngste Teilnehmer, der sich ins Wasser traut, ist der 13-Jährige Luca. „Ich freue mich riesig. Heute kann ich endlich mal alles ausprobieren“, erzählt er strahlend. Schon am frühen Morgen beim Wasserskifahren ist die Experimentierlust groß. Als Ratgeberin fungiert auf der Wasserskianlage Gerda Pamler. Die Rollstuhlfahrerin sitzt bereits seit 17 Jahren auf den Brettern und weiß, worauf es ankommt. „Haltet Gesicht und Kopf gerade. Die Arme müssen immer unter Spannung sein“, rät sie den mutigen „Wasserratten.“ Sie beobachtet die Szenerie und korrigiert lautstark die Haltung der Wasserski-Neulinge. Die meisten juchzen dennoch.

Pauline Schramm aus der Nähe von Köln hat wohl besonders gut zugehört. Auch der schwierige Start ist für sie, in einem speziellen Korb auf den Brettern sitzend, kein Problem. Begleitet vom tosenden Applaus ihrer Mitstreiter dreht sie Runde um Runde. „Abgefahren“, entfährt es Ulrike Tröndle spontan, bevor sie sich selbst ins Abenteuer wagt. Auch nach einigen Fehlstarts ist ihr das Lachen noch nicht vergangen. Den Sport kann sie weiterempfehlen.

Auch bei den weiteren Sportarten im und am Wasser machen die sportliche „Rollis“ eine gute Figur, bevor sie am Abend müde in die Betten der Sportschule Wedau fallen.