Duisburg.

Bei schummrigem Licht im Keller der Firma sitzen und Laufwerke, Mainboards oder sonst was tauschen? „Wir suchen hier keine Leute, die Computer auseinander- und dann wieder zusammenschrauben oder Software aufspielen“, stellt Dirk Kanwischer gleich klar.

Zu oft stößt er wohl auf diese Fehlannahme, wenn es um die Aufgaben von Informatikkaufleuten geht. Der Ausbildungsplatz, den das Unternehmen Xella in Huckingen anbietet, ist deutlich vielseitiger. „Der IT-Kaufmann oder die IT-Kauffrau übernimmt bei uns interne Dienstleisstungen“, sagt Kanwischer, der bei Xella die kaufmännischen Auszubildenden betreut.

„Da muss man zum Beispiel sondieren, welche Firma die beste Software in dem Bereich anbietet, um den es uns gerade geht“, ergänzt IT-Ausbilder Klaus van de Sand. „Nehmen wir mal an, wir brauchen ein Tool für die Seminarverwaltung: Der IT-Kaufmann soll dann schauen, was auf dem Markt ist und zu unseren Anforderungen passt.“

Arbeitsabläufe kennenlernen

Um wissen zu können, was die Abteilungen von Xella brauchen, durchläuft der oder die Auszubildende in drei Jahren zahlreiche Stationen und lernt die Arbeitsabläufe kennen. „Die nehmen auch mal die Schüppe in die Hand“, sagt Dirk Kanwischer. Gemeint ist: „Sie sehen von der Verwaltung bis zur Mischung alles im Werk, auch den Sandkipper und den Kran.

Was wir produzieren, sollten die Azubis kennen, denn das ist unsere Daseinsberechtigung.“ Die Xella-Gruppe ist bekannt für ihre Marken im Bereich der Baustoffe: Kalksandstein von Silka und Porenbeton von Ytong zum Beispiel. Im Trockenbau ist das Unternehmen mit der Marke Fermacell vertreten. Schließlich schauen die Azubis auch im Servicecenter vorbei und lernen, wie die Xella-Produkte vom Hof der Firma auf die Baustellen kommen.

Die Qualität der Ausbildung bei Xella belegen immer wieder vordere Plätze bei den Prüfungen in der Region Niederrhein. Von der IHK wurde das Engagement des Unternehmens mit einer Ehrenurkunde belohnt. „Das Zeugnis, dass der Azubi am Ende bekommt, ist seine Visitenkarte beim Eintritt ins Berufsleben“, sagt Dirk Kanwischer. „Und diese Visitenkarte sollte gut gestaltet sein.“

Viel Unterstützung für die Auszubildenden 

Während der Ausbildung wird deshalb viel Unterstützung geboten, „aber es kommt einem auch nicht alles zugeflogen“, erklärt Ausbilder van de Sand. Wer Interesse am Ausbildungsplatz zum IT-Kaufmann oder zur IT-Kauffrau hat, sollte einen Schulabschluss mit Allgemeiner Hochschulreife mitbringen und in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch gute Leistungen vorweisen können. Das theoretische Wissen wird an der Berufsschule vermittelt, am Firmensitz in Huckingen kann es in die Praxis umgesetzt werden.

Und das wahrscheinlich auch länger als drei Jahre: Xella bildet bedarfsgerecht aus. Eine verbindliche Zusage gibt das Unternehmen zwar nicht, aber in den letzten zehn Jahren wurden 99 Prozent der Azubis übernommen.

Lehrstelle gesucht

Erst vor einigen Wochen beendete Florian Kalipke seine Schullaufbahn mit einem Fachabitur im Bereich Gesundheit und Soziales am Gertrud-Bäumer-Berufskolleg. Davor besuchte er die Gesamtschule Duisburg-Süd, die er nach der zehnten Klasse mit der Fachoberschulreife verließ. „Der Bereich Gesundheit und Soziales war leider nicht das, was ich mir vorgestellt hatte“, erzählt der 20-Jährige. Dies habe er während des einjährigen Pflichtpraktikums im Kindergarten gemerkt. „Ich habe es trotzdem bis zum Ende durchgezogen, damit ich keine Zeit vergeudet habe.“

Kalipke sucht nun nach einem Ausbildungsplatz in einem anderen Bereich, etwa im kaufmännischen Sektor. „Als Schüler habe ich ein dreiwöchiges Praktikum bei einer IT-Firma gemacht, das war gut“, erinnert er sich. „Deshalb interessiere ich mich etwa für den Beruf des IT-Kaufmanns.“

Privat mag der Rahmer vor allem Sport, ist Fan des Duisburger Eishockey- und Fußball-Teams und kickt auch gerne selbst mal eine Runde.