Duisburg. .

Vor 40 Jahren nahm die Bundesrepublik Deutschland diplomatische Beziehungen zur Volksrepublik China auf. Und seit 30 Jahren gibt es die Städtepartnerschaft zwischen Duisburg und Wuhan. Diese beiden runden „Geburtstage“ nahm das Konfuzius-Institut Metropole Ruhr mit Sitz in Neudorf zum Anlass, die Ausstellung „Chinesische Dinge“ in der Cubus-Kunsthalle im Kantpark zu präsentieren. Gestern erlebte sie ihre feierliche Eröffnung. Die rund 100 Alltagsgegenstände, die Einblicke in das heutige und frühere Leben in China geben sollen, sind dort bis 23. September zu sehen.

Zwei Holzstiele mit einem ebenso gezackten wie leicht gekrümmten Ende sind an der Wand befestigt. Ein dritter, an einem Neylonfaden aufgehängt, schwebt scheinbar von unsichtbarer Hand getragen davor. „Das sind Rückenkratzer“, erklärt Dr. Anja Senz. Und die Geschäftsführende Direktorin des Konfuzius-Instituts weiß auch, wie dass die Chinesen diesen Gegenständen einen viel passenderen Namen gegeben haben. Er lautet: „Andere-nicht-um-Hilfe-bitten-müssen“.

Grüne Stoffschuhe der Armee

Kuriositäten wie diese sind es, die viele der im ersten Moment etwas gewöhnlich wirkenden Ausstellungsstücke doch in etwas Vorzeigbares verwandeln. Das gilt auch für jenes kleine, rote Buch: In diesem sind alle erdenklichen chinesischen Schriftzeichen aufgelistet und abgebildet. „Es ist in einer Auflage von 400 Millionen Exemplaren gedruckt worden. Ich glaube es gibt nicht viele Bücher, die diese Zahl erreichen“, sagt Prof. Kuanhua Xu vom Konfuzius-Institut.

Für Ausstellungsbesucher sind solch wissenswerte Fakten auf Infoblättern präsentiert. So erfahren sie auch etwas über jene grünen Stoffschuhe, die früher bevorzugt von Militärangehörigen getragen wurden, die sich heutzutage aber in Studentenkreisen einer neuen Beliebtheit erfreuen. Immer wieder soll aufgezeigt werden: China ist im Wandel. „Viele der traditionellen Vorstellungen weichen immer mehr einem modernen Lebensstil“, sagt Xu.

Zahlreiche Sonderveranstaltungen

Eines der Lieblingsexponate von Anja Senz ist jener Spucknapf aus Emaille, der auf einem der zahlreichen, schneeweißen Sockel steht. „Ein US-Diplomat hat sich einst vertan: Er dachte, es handelt sich hier um eine Vase und stellte den Spucknapf auf den Tisch. Das gab reichlich Irritationen bei seinem chinesischen Gegenüber“, erzählt Senz die passende Anekdote.

Diese Ausstellung war zuvor bereits in Peking und Frankfurt zu sehen. Nächste mögliche Station ist Zürich. Führungen in der Cubus-Kunsthalle sind immer mittwochs, freitags und sonntags um 15 Uhr oder nach Absprache möglich. Diese Angebote richten sich auch an Kindergärten und Schulen.

Zudem locken zahlreiche Sonderveranstaltungen: So können alle Besitzer von chinesischen Gegenständen am Donnerstag, 2. August, ab 16 Uhr von Professor Xu prüfen lassen, welche Herkunft und Bedeutung sie haben. Eintritt: 3 Euro/ermäßigt: 2 Euro.