Duisburg. Der Verein „DU Gay“ veranstaltet einen CSD auf dem Averdunkplatz. Das Motto am kommenden Wochenende lautet: „Duisburg zeigt Flagge“. Im Vorfeld hatte es Aufregung um die Bandauswahl gegeben. „Die Bandbreite“ sollte eigentlich auftreten, wurde dann aber wieder ausgeladen.
Wenn die Zebras in Regenbogenfarben auf dem Averdunkplatz Station machen und Angelica Glitzer singt, dann wird es ein bunter Nachmittag. Am kommenden Wochenende veranstaltet der Verein „DU Gay“ einen Christopher Street Day. „Duisburg zeigt Flagge“ lautet das Motto und soll für mehr Normalität werben – und ein Zeichen setzen gegen Schwulenfeindlichkeit.
Im Vorfeld hatte es Aufregung um die Bandauswahl gegeben: „Die Bandbreite" sollte eigentlich auftreten. Nach hitzigen Diskussionen um deren Songinhalte – Kritiker warfen der Band Schwulenfeindlichkeit, Antisemtismus und die Verbreitung ideologischer Verschwörungstheorien um das HI-Virus vor – entschied sich DU Gay, die Gruppe auszuladen.
Keine Parade, ein Markt
Öffentliche Anfeindungen habe es in der Vergangenheit allerdings nicht gegeben. „Abgesehen von ein paar doofen Sprüchen, die man schon mal im Stadion hört“, erzählt Chris Schulze. „Allerdings würde ich nicht zu jeder Gelegenheit mit meinem Freund händchenhaltend durch die Stadt laufen.“
Im Freundeskreis und auch bei der Arbeit hat er sich geoutet, doch wie die Passanten reagieren, sei sehr unterschiedlich. Also achtet der Bankkaufmann genau darauf, wer gerade hinter ihm läuft, wenn er seinen Freund küssen mochte. Außerdem widerlegt er ein Vorurteil – nämlich, dass es keine Schwulen im Stadion gibt. Schulze ist Mitglied bei den „Rainbowzebras“. „Wir stehen nicht mit Prosecco in der Fankurve.“ Schulze organisiert für den Verein „DU Gay“ die Veranstaltung und wird sie auch moderieren.
Nebenbei arbeitet Schulze als Stadionsprecher beim MSV und will bei den Fans ein Zeichen setzen, damit diese ihre Sprüche künftig überdenken. „Den meisten rutscht ein Schwule Sau leider immer noch schnell raus.“
Fortsetzung in der Alten Feuerwache
Die Duisburger CSD-Version wird übrigens keine Parade, sondern eher ein Informationsangebot sein. „Wir haben hier eine rege Szene, die sehr aktiv ist. In Köln ist der CSD einfach zu kommerziell geworden, davon wollen wir uns unterscheiden“, sagt Schulze.
So beteiligen sich denn auch zahlreiche Gruppen und ein schwuler Radiosender, zudem wird für Partys Werbung gemacht. „Da es die Warm-Up-Partys im Grammatikoff nicht mehr gibt, ziehen wir in die Alte Feuerwache um.“ Die schwulen Partys seien einfach besser. Vielleicht ist die Party ein Auftakt für eine neue Feier-Reihe. „Heteros sind natürlich auch willkommen.“