Duisburg/Oberhausen. . Sie hatten im großen Stil Cannabis angebaut und vertrieben: Vier Männer aus Duisburg, Oberhausen und den Niederlanden wurden vom Landgericht Duisburg nun zu Haftstrafen von bis zu fünfeinhalb Jahren verurteilt. Die Angeklagten hatten in mehreren Wohnungen im Ruhrgebiet Plantagen angelegt.

Mit deutlichen Urteilen endete am Mittwoch ein Verfahren gegen vier Männer aus Duisburg, Oberhausen und den Niederlanden. Weil sie in den Jahren 2010 und 2011 in großem Stil Marihuana in Wohnungen in Oberhausen, Castrop-Rauxel und Dortmund angebaut und vertrieben hatten, gab es vom Landgericht Duisburg Haftstrafen zwischen zwei Jahren und neun Monaten und fünfeinhalb Jahren. Eine Oberhausenerin kam wegen Beihilfe mit einer Bewährungsstrafe von 21 Monaten davon.

Ein Ehepaar aus Oberhausen und ein weiterer Oberhausener hatten nacheinander und teilweise zeitgleich mehrere Plantagen im Ruhrgebiet und am Niederrhein betrieben.

25.000 Watt für zarte Pflanzen

Ein Experte der Polizei stufte die Plantagen am Mittwoch als professionelle Anlagen ein. Die Wohnungen seien durch zahlreiche Ventilatoren belüftet worden. Rund 70 Leuchtkörper sorgten mit bis zu 25.000 Watt für sonnenscheinähnliches Licht und damit für eine gute Qualität der Ware. Insgesamt hatten die Angeklagten rund 120 Kilo Marihuana geerntet und für mehr als 100.000 Euro an Großabnehmer im Raum Duisburg und den Niederlanden verkauft.

Durch einen anonymen Hinweis hatten die Fahnder im August 2011 Wind von den illegalen Drogen-Plantagen bekommen. Als die Polizei begann, die Bande zu verfolgen und ihre Telefone abzuhören, war der letzte Mittäter noch gar nicht dabei. Erst im September hatte ein junger Duisburger, dem eine Kampfsportschule in Kamp-Lintfort gehörte, den Tätern Räume in seinem Institut gegen Zahlung eines stolzen Mietpreises zur Verfügung gestellt. Im Dezember hob die Polizei die Plantage aus.

Alle Angeklagten hatten bei der zweitägigen Verhandlung vor dem Landgericht Duisburg mehr oder weniger rückhaltlose Geständnisse abgelegt.