Beim ZDI-Roboterwettbewerb zeigen 1 300 Schüler aus NRW mit selbstgebauten Legorobotern ihr technisches Können

Die Vorlesung für Werkstofftechnik musste heute den Hörsaal an der Uni räumen. Stattdessen surrten kleine Legoroboter geschäftig hin und her. Denn am Montag war der Roboterwettbewerb der Gemeinschaftsoffensive Zukunft durch Innovation (ZDI) in den Keksdosen zu Gast.

Zehn Schüler-Teams aus Nordrhein-Westfalen ließen ihre Roboter gegeneinander antreten. Zweieinhalb Minuten lang flitzen sie über einen Parkour, der es in sich hat: Genauso kam er letztes Jahr in der weltweiten Lego-Liga, der First Lego League, zum Einsatz.

„Es gibt weltweit die gleichen Spielregeln, die gleichen Bedingungen”, erklärt Claudia Mühlenfeld vom ZDI. Für geschaffte Teilaufgaben gibt's Punkte, Regelverstöße werden mit Punktabzug geahndet. In diesem Jahr hieß das Motto „Climate Connections – Klimastrategien der Zukunft”. Also mussten die Roboter zum Beispiel einen Eisbären zur Polarstation bringen und durch graue Kugeln symbolisiertes Kohlendioxid in einem unterirdischen Depot lagern. Genauigkeit wird belohnt: Wer seinen Eisbären sicher auf vier Pfoten abstellt, bekommt mehr Punkte als ein Team, das ihn einfach umkippt.

Acht Wochen Vorbereitungszeit bleibt jedem Team, wenn es die Aufgabe bekommen hat. Die Grundausstattung jeder Mannschaft ist gleich; jeder Roboter besitzt einen elektronischen Kern mit Sensoren. Dann geht die Tüftelei los: Welche Teile aus 50 Jahren Legostein-Geschichte eignen sich am besten für die Aufgabe? Haben die Schüler eine Reihenfolge festgelegt, in der sie die Aufgaben lösen wollen, werden die Bewegungen des Roboters haarklein programmiert – bis hin zu einzelnen Radumdrehungen.

Die Legoroboter sind ein zeitintensives Hobby. „Man möchte die Stunden gar nicht ausrechnen”, seufzt AG-Leiter Christian Reiners vom Luise-von-Duisberg-Gymnasium in Kempen. Aber die Mühe lohnt sich: Die besten beiden Teams werden beim NRW-Finale am 20. Juni in Düsseldorf dabei sein.