Duisburg. .

Regen in Bindfäden und ein trister, grauer Himmel: Der erste Sonntag der Ferien in NRW begann im Duisburger Zoo unüblich leer und doch voller als erwartet. „Es ist mehr los als ich dachte, zwischendurch hatten wir sogar mal eine kurze Schlange“, sagt Zoo-Mitarbeiter Philipp Rossenrath, der um 11 Uhr bei strömendem Regen im trockenen Kassenhäuschen ausharrt.

Auf den Gehwegen des Zoos ist es wie ausgestorben. Vereinzelt huschen Familien mit Bollerwagen und bunten Regenschirmen ausgestattet von einer Überdachung zur nächsten. Zum Glück gibt es davon einige. Auch die Tierhäuser sind besonders gut besucht. Im Fischhaus schaut sich Georg Quade mit seinem Enkel Samuel (4) die Rochen an. „Der Regen ist uns egal“, sagt der 60-jährige, „wir sind gut ausgestattet“. Die zwei haben eine Jahreskarte und machen häufig Männerausflüge in den Zoo. „Ich mag am liebsten die Delfine. Heute gehen wir zum zweiten Mal ins Delfinarium“, freut sich Samuel. Auch die Bären findet er toll. „Hier kommt man noch dicht an die Tiere heran im Gegensatz zu anderen Zoos“, meint sein Opa.

Von Belgien nach Duisburg

Auch die belgische Familie Ceulemans findet den Zoo Duisburg toll. Sie sind richtige Tierpark-Experten: „Zoo-Besuche sind unser Hobby“, erklärt Geert Ceulemans (36). Dieses Jahr hat die Familie während ihres Kalifornien-Urlaubs sieben Tierparks besucht, während ihres New York-Trips im letzten Jahr drei. Vom Zoo Duisburg wissen sie, das es dort viele Tierhäuser gibt und kamen wegen des schlechten Wetters her.

Tochter Hanne (4) und Sohn Jasper (2) drücken sich am Becken des Flußdelfins die Nasen platt. Nach einer Pause im Trockenen, geht es weiter auf dem Weg zum Delfinarium. Die Show-Halle ist schließlich auch überdacht.

Die Nöckers aus Kirchhellen sind auch unterwegs zu der Hauptattraktion, machen aber vorher noch Halt im großen Affenhaus. Dort gibt es heute ein aktives Gürteltier zu bestaunen, das seine Tunnel wild in die Erde gräbt. Plötzlich bildet sich eine große Menschenansammlung im anderen Teil des Hauses, wo das Faultier einen Spaziergang unternimmt. Mit seinen langen Klauen hat es sich entschieden, vom Boden zum äußeren Affenkäfigzaun zu klettern, direkt bei den Besuchern. Mit nur einem halben Meter Entfernung ist es zum Greifen nahe, aber die Kinder schauen ihm nur ehrfurchtsvoll bei seinen langsamen Bewegungen zu.

Auf zu den Affen

Lennard (7) und Ronja Nöcker (4) schauen sich die Affen an. „Wir gehen gleich zu den Delfinen“, freut sich Lennard, der den ersten großen Ausflug seiner Sommerferien mit der Familie genießt. „Wir gehen in die Show, auch wenn es die Tierschützer nicht mögen“, erklärt Peter Nöcker (41). Delfine sind auch die Lieblingstiere der vierjährigen Emma. Ihre Mutter Marjolijn Wilmik (35) bevorzugt Otter. Die Vredener Familie ist schon zum vierten Mal in diesem Jahr hier. Eine Jahreskarte haben sie sich gekauft, weil es hier so viele Elefanten, Giraffen und Löwen gibt. „Das haben die Zoos in unserer Nähe nicht“, sagt Wilmik.