Duisburg. .

Bunte Bilder auf vier Quadratmeter großen Stoffbahnen, tanzende Figuren aus Drahtknäueln, Gebäude aus Kisten und Kartons – so vielfältig wie das Treiben auf der Bühne des Stadttheaters scheinen auch die Werke, die hoch oben unterm Dach des Hauses ausgestellt sind.

Zwischen den pechschwarzen Wänden des Raumes strahlen die Arbeiten in allen Farben. Sie stammen aus acht Duisburger Schulen und sind die Ergebnisse des Kreativ-Wettbewerbs „Mein Blick auf das Theater“. Gestern wurden die Werke von Kulturdezernent Karl Janssen und Udo Vohl, kulturpolitischer Sprecher der SPD, prämiert und die Teilnehmer belohnt.

„Mensch ist das ein Theater“

Doch allein schon die Teilnahme war für die Klassen ein Gewinn. „Wir haben vor dem Projekt mit dem Kurs eine Besichtigung gemacht und die Generalprobe von ,Carmen’ gesehen“, erzählt Nicole Winkler, Lehrerin an der Herbert-Grillo-Gesamtschule. „Viele Schüler wollten danach öfter ins Theater gehen und eine Oper sehen.“ Yaşar besucht die zehnte Klasse der Marxloher Schule und hat sich für das Projekt das Brettspiel „Mensch ist das ein Theater“ ausgedacht. Dabei stößt der Spieler immer wieder auf schauspielerische Aufgaben oder Fragen rund um das Duisburger Theater.

Vor Bildern, die doppelt so groß sind wie sie selbst, steht Sechstklässlerin Kim und erzählt, was hinter dem Beitrag der Emil-Rentmeister-Hauptschule steckt. „Wir haben das Buch ,Romeo und Julia’ bekommen und dazu die Kulisse gemalt“, sagt Kim. „Das ist der Marktplatz in Verona, oben ist der Friedhof, da ist Julias Zimmer“, erklärt sie und zeigt auf die großen Bilder.

Nach dem Malen wurde die Kulisse selbstverständlich auch auf der Bühne benutzt, die Hochfelder Schüler haben das Stück schon dreimal aufgeführt. „Ich habe aber wieder etwas Neues im Kopf, was ich mit den Schülern einüben möchte“, sagt Sonderpädagogin Uschi Hochheim.

Schüler schlüpfen in verschiedene Rollen

Auch die Schüler der James-Rizzi-Förderschule schlüpften für den Wettbewerb in verschiedene Rollen. „Manchmal ist man glücklich, manchmal ist man traurig“, erzählt Achtklässler Maurice. Und so hat auch seine Arbeit zwei Seiten: Auf eine Seite einer Holzplatte malte er das Gesicht eines Königs, auf die andere das eines Clowns. „Schauspieler müssen ja verschiedene Rollen spielen können“, erklärt Maurice.

Wie die anderen Teilnehmer auch erhielt die Klasse der James-Rizzi-Schule eine Belohnung für die Teilnahme: Die Schüler wurden ins Museum DKM eingeladen, um nun mehr über Kunst zu lernen. Die Freude darüber war, Theater hin oder her, nicht gespielt.