Duisburg. .

Rund 150 Bierlokale gibt’s in Duisburg, und viele von ihnen stehen auf der Kippe: „Die kleinen Eckkneipen gehen über die Wupper“, fürchtet Marc Weber, „Webster“-Wirt und Vorsitzender des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Der Grund für die Befürchtung: die Absicht der rot-grünen Landesregierung, ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie durchzusetzen.

Umsatzeinbußen von bis zu 60 Prozent habe ein solches Gesetz in Bayern auf getränke-orientierte Betriebe gehabt, sagt Weber weiter: „Das überlebt keiner.“ In der klassischen Bierkneipe seien drei Viertel der Gäste der Raucher, und die müsse der Wirt künftig vor die Tür weisen.

Was wiederum leicht zu Ärger mit der Nachbarschaft führt – und schlimmstenfalls für weitere Auflagen für den Gaststättenbetrieb. Auf Restaurants mit Speiseangebot werde ein weitergehender Raucher-Bann dagegen keine Auswirkungen haben.

Abgefunden mit bisherigen Einschränkungen

Durchaus abgefunden habe sich die Branche mit den bisherigen Einschränkungen zum Schutz der Nichtraucher. Viele Wirte hätten tief in die Tasche gegriffen und in die Trennung von Bereichen mit und ohne blauen Dunst erhebliche Summen investiert.

„Kein Nichtraucher muss in oder durch ein Raucherzimmer gehen.“ Und keiner sei gezwungen, eine Raucherlokal zu betreten, könne angesichts vieler Alternativen seine „Wahl vor der Tür treffen“.

"Schlupflöcher sind alle weg"

Eine Umfrage des Dehoga unter seinen Gästen habe ergeben, dass drei Viertel mit der bestehenden Regelung gut leben könnten. Viele Ausnahmeregelungen, die die rechtliche Lage unübersichtlich gemacht hätten, seien von der Rechtsprechung längst beseitigt worden. Weber: „Die Schlupflöcher sind alle weg.“

Die Gastronomenvereinigung, der in Duisburg rund 1000 Betriebe angehören, will sich die neue Gesetzeslage nun erst einmal genauestens ansehen und gegebenenfalls vor Gericht ziehen. Bei der Stadt, zuständig für Kontrollen der Kneipen, erwartet man dagegen mehr Rechtssicherheit durch weniger Ausnahmen.