Duisburg. . Wer sich noch nicht entschieden hat, für wen er am Sonntag das Kreuzchen bei der Oberbürgermeister-Wahl in Duisburg machen wird, haben wir hier eine kleine Entscheidungshilfe zusammengetragen: Die Internet-Auftritte der Kandidaten im Überblick.

Wer noch nicht per Briefwahl sein Kreuz gemacht hat, dem geben wir hier eine kleine Entscheidungshilfe für Sonntag: über die Internetauftritte der Oberbürgermeister-Kandidaten.

Ingrid Fitzek (Grüne) präsentiert sich auf einer grasgrünen Seite unter www.ingrid-fitzek.de. In einem 9-Punkte-Programm erklärt sie ihre „Neuen Perspektiven für Duisburg“. In einer Ideenbox lädt sie ein, selbst Vorschläge für ein besseres Duisburg zu machen. Der persönliche Teil ist nüchtern tabellarisch. Weniger aktuell ist der Reiter Veranstaltungen, der als letzten Auftritt eine Podiumsdiskussion vom 16.5. nennt. Aktuelleres gibt es unter der Rubrik Fotos. Wer Fitzek auf Facebook besucht, findet nur eine Miniatur-Startseite - mit Link zurück zur Homepage.

Rolf Hermann Karling findet man im Internet nur, wenn man die genaue Adresse kennt: www.obk-duisburg.de. Das zentrale Foto auf der Startseite zeigt jemanden, der im Müll am Straßenrand herumsucht. Die Slideshow zeigt dann aber auch den Kandidaten, wie er an der Rathaus-Tür rüttelt. Über sich privat gibt er nicht viel preis, wohl aber über sein Engagement beim Verein Bürger für Bürger. Unter dem Stichwort Themen erklärt er seine Standpunkte zu Seen-Bebauung und Arbeitsplätze, Alkohol und Factory-Outlet-Center. Wer mehr wissen will, kann ein Fragen-Formular ausfüllen.

Rudolf Kley hat in seinem Leben schon viel erlebt. Und das breitet er auf seiner Homepage auch ausführlich auf schwarzem Grund aus. Unter www.rudolf-kley.de motiviert er zur Briefwahl, skandiert seine Hauptziele (Kita-Gebühren runter, Gebag verkaufen, Haushalt sanieren). Aber dann wird’s lang und länger - mit Infos zur Person, zur Kindheit, zum Politikverständnis, und vor allem zur Kunst, zu seinen Erfolgen. Und sei es der Eintrag ins Guinness-Buch für die längste abstrakte Bildfolge.

Frank Koglin agiert schwer auffindbar unter www.kultur-fuer-duisburg.de. Ganz seriös mit blauen Kästchen auf beigem Grund wird man über die Seite gelotst, findet übersichtlich Infos zum Kandidaten, zu seinen Ansichten und Schwerpunkten. Unter der Rubrik „Mein Duisburg“ wird man eingeladen, sich mit Ideen zugunsten der Stadt zu beteiligen. Ein Countdown zählt die Tage bis zur Wahl.

Barbara Laakmann (Linke) hat sich keinen eigenen Internetauftritt gegönnt. Alle Infos über sie findet man bei den Linken unter www.die-linke-duisburg.de/ob-wahl. Flankiert von ihren Plakat-Fotos erklären die Linken, unter welchen Bedingungen Laakmann als Kandidatin gewählt wurde, welche Ziele die Partei verfolgt und ergänzt das Ganze mit ein paar privaten Details. Wer auf der Seite tiefer buddelt, entdeckt auch noch die OB-Infos von der Wahl 2009.

Harald Lenders wirbt auf www.haraldlenders.de sachlich um Stimmen. In zehn Punkten erklärt er seine Schwerpunkte, ein Link führt zu einem TV-Interview, die Infos zur Biografie sind stichwortartig. Erstaunlich umfangreich sind seine Wahlkampftermine, die ihn nahezu täglich auf irgendeinen Wochenmarkt führen. Aktuell wurde die Seite um seine Segway-Tour durch die Innenstadt ergänzt, wo er mit Duisburg-Fahne für sich Werbung machte.

Benno Lensdorf (CDU) präsentiert sich auf www.benno-lensdorf.de kurz und bündig. Auf nur fünf Unterseiten ist alles gesagt. Infos zur Person sind mit privaten Enkel-Fotos ergänzt. Er nennt sieben Gründe, ihn zu wählen, und spricht eine Einladung zum Mitmachen aus, um mit Ideen und Visionen die Heimatstadt „liebens- und lebenswerter zu machen“. Orangene Lettern auf blauem Grund lotsen über die Seite, die ohne großen technischen Aufwand daher kommt.

Sören Link (SPD) hat seine Seite in leuchtendes Parteien-Rot getunkt. Der Hintergrund von www.link-fuer-duisburg.de ist allerdings hölzern, so eine Art Kiefernplatte. Darauf bewegt es sich indes sehr modern: In einem Fenster ziehen die aktuellsten Themen und Bilder vorbei. Die Logos von Facebook, Twitter und Youtube verweisen auf eine seine mediale Vernetzung, auf Anfragen reagiert er hier allerdings nicht. Wer keine Lust auf Lektüre hat, kann sich durch die Videoblogs klicken, in denen Link zur Bildungspolitik oder zur Haushaltssanierung Stellung bezieht - oder auch Josef Krings für sich werben lässt.

Sascha Dieter Miskov ist online ebenfalls schwer zu finden. Über www.sascha-miskov.de landet man auf einer schlichten Seite mit langen Texten im blauen Rahmen. Gleich auf der Startseite lädt er zum Dialog ein. Aktuelles lässt sich auf der Facebook-Seite „Sascha Miskov for Oberbürgermeister“ nachlesen. Unter der Rubrik Presse sind die letzten Veröffentlichungen über ihn verlinkt sowie sein Interview bei Studio 47.

Michael Rubinstein lässt seine Seite www.michael-rubinstein.de auf einem Bild des Innenhafens schwimmen. Unter dem Slogan „klar, unabhängig, verbindend“ stellt er sich nicht nur den deutschsprachigen Bürgern vor, das Wahlprogramm ist auch auf Türkisch und Russisch verfügbar. Seine Biografie ist garniert mit Fotos aus der Kinderzeit nebst Zwillingsbruder. Unter der Rubrik Bürgerdialog beantwortet er Fragen, die ihm online gestellt werden. Auf der Startseite dokumentiert Rubinstein den aktuellen Wahlkampf und benennt die nächsten Termine. Auf Facebook ist er ebenfalls vertreten, zeigt sich beim Bierzapfen für die Traumzeitretter oder mit frisch gehängten Plakaten.

Ahmet Peter Siegel hat orangen-farbene Flächen auf grauem Grund für seine Seite gewählt. Wer den Weezer nicht kennt, kann ihn auf 17 Unterseiten kennenlernen: www.ahmet-peter-siegel.de beschreibt den Menschen im historischen Rückblick mit Kindheits-Anekdoten, aber auch im amtlichen Lebenslauf. Unter der Rubrik „Was den Bürger bewegt“ kommentiert Siegel die aktuelle Duisburger Berichterstattung von der Bahnhofsplatte bis zur Küppersmühle, inklusive Verlinkung zum Quelltext.

Richard Wittsiepe (Neuanfang Duisburg) firmiert laut Suchmaschine gleich auf zwei Seiten. Die eine unter www.us-gaap.de zeigt seine berufliche Seite als weltgewandten Wirtschaftsprüfer und Steuerberater. Die andere wirbt für die OB-Kandidatur unter www.richardwittsiepe.de, auf der er sich ganz leger mit offenem Kragen und Windjacke zeigt. Als „bürgernah, unabhängig, wirtschaftskompetent“ beschreibt er sich hier, nimmt ausführlich Stellung zu kommunalen Problemen zwischen Kultur und Stadtentwicklung, Jugendarbeitslosigkeit und der Loveparade.