Duisburg. .
Ja, das Theater feiert in diesem Jahr das 100-Jährige des Gebäudes am König-Heinrich-Platz. Die Schauspielsaison steht im Zeichen dieses Jubiläums. Und ja, auch im März 2013 gibt es ein Theatertreffen. Wie Schauspielleiter Michael Steindl gestern sagte, geht es unter dem Titel „Kurzer Prozess“ um Recht und Gerechtigkeit. Einen Höhepunkt konnte er bereits ankündigen: Zur Eröffnung kommt „Medea“ von Euripides vom Schauspiel Frankfurt, eine hoch gelobte Inszenierung von Michael Thalheimer mit einer hoch gelobten Constanze Becker in der Titelrolle.
Für die gute Nachwuchsarbeit Steindls spricht, dass der Jugendclub „Spieltrieb“, der (aus Freude an der Sache und ohne Honorar) etwa ein Drittel aller Schauspiel-Vorstellungen im Haus bestreitet, seine 25. Premiere herausbringt: Wedekinds „Frühlings Erwachen“ kommt im März zum Theatertreffen heraus. Am Anfang der Saison, am Tag der offenen Tür, wird Goethes „Faust I“ durchs ganze Haus gespielt. Damit wird sich „Spieltrieb“ auch beteiligen am Festival „Unruhe“, zu dem sich die Theater-Jugendclubs der Bühnen im Ruhrgebiet 2013 in Duisburg treffen. Außerdem arbeiten der Jugendclub und die Philharmoniker zusammen an einem Weihnachtsstück fürs ganz junge Publikum: „Der Schweinachtsmann“ von Jörg Hilbert mit Musik von Felix Janosa hat am 15. Dezember Premiere. Dabei verletzt sich Weihnachtsmann Rupert kurz vorm Fest beim Nüsse knacken; er soll ersetzt werden von dem Schwein, das bei Weihnachtsmann Hektor-Telemann-Napoleon im Stall lebt...
Als Nachtrag zum Festprogramm konnte Steindl gestern berichten, dass Ingrid Lausunds Stück, das Duisburg als Koproduktion mit den Hamburger Kammerspielen heraus bringt, am 9. November Premiere hat. Der etwas seltsame Titel: „Zeit – Die erschöpfte Schnecke wirft ihr Haus weg und flippt richtig aus.“ Steindl: „Zeitgenössisch, streng in der Form, aber unterhaltsam.“ Und er kann stolz darauf verweisen, dass Lausunds „Tür auf, Tür zu“, das in Duisburg uraufgeführt wurde, zu den Autorentagen nach Berlin eingeladen worden ist.
Weiterhin dem Haus verbunden bleibt auch das Maskentheater-Ensemble „Familie Flöz“; „Teatro Delusio“, „Hotel Paradiso“ „Garage d’Or“, „Infinita“ und „Klasse Klasse“ stehen auf dem Spielplan.
Steindl freut sich auf die Mülheimer Gastspiele „Verbrechen“ von Luigi Pirandello und Shakespeares „Was ihr wollt“, inszeniert von Karin Neuhäuser. Aber auch auf „Die Dreigroschenoper“ von Brecht/Weill, die Christoph Frick in Bochum inszeniert hat. Dort hat auch Christoph Bösch „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert neu gedeutet. Aus Düsseldorf kommt die Farce „Herr Kolpert“ von David Gieselmann in der Inszenierung von Nurkan Erpulat.
Und ein Höhepunkt im vorweihnachtlichen Kinderprogramm dürfte „Kleiner König Kalle Wirsch“ aus Bochum werden. Regisseurin Katja Lauken hatte auch „Jim Knopf“ inszeniert, das in der letzten Spielzeit in Duisburg zu Gast war.