Duisburg. . Nach dem öffentlichkeitswirksamen Rücktritt von Andreas Winkler wollen sich die Duisburger Piraten zu internem Zoff nicht mehr äußern. Offenbar hat die Partei, die sich so offen und transparent zeigen wollte, inzwischen gelernt, dass völlige Transparenz nicht immer dienlich ist.

Andreas Winkler, der über die WAZ Mediengruppe seinen Rücktritt vom Sprecheramt der Duisburger Pirat verkündet hatte, ist derzeit ein viel gefragter Mann. Vor allem bei den privaten Fernsehsendern.

Der Duisburger hetzte in den RTL-Nachrichten über das „spätpubertäre Gebaren“ seiner Parteikollegen, von denen viele Funktionsträger „keine Ahnung“ hätten oder „überfordert“ seien. Auch Pro7 und Sat.1 holten Winkler, der die Duisburger Piratenpartei in den Zeitungen der WAZ Mediengruppe als ein „Sammelbecken von Versagern“ bezeichnet hatte, vor ihre Kameras.

Andreas Winkler trat von seinem Amt als Pressesprecher zurück und ist nun vor allem bei privaten Fernsehsendern ein gefragter Mann.
Andreas Winkler trat von seinem Amt als Pressesprecher zurück und ist nun vor allem bei privaten Fernsehsendern ein gefragter Mann.

Sein öffentlichkeitswirksamer Rücktritt wäre in der bundesweiten Medienlandschaft wohl nur eine Randnotiz, wenn es nicht landauf und landab Streit und Chaos in der jungen Partei gäbe, bei der trotz der jüngsten Wahlerfolge hochrangige Funktionsträger entnervt die Kommandobrücke verlassen.

Die Partei, die sich so offen und transparent zeigen wollte, hat aber inzwischen offenbar gelernt, dass die völlige Transparenz gerade in eigener Sache nicht immer dienlich ist. Jetzt gibt es für die Duisburger Piraten erstmals einen Maulkorb. In einem internen Forum erklärte Sprecher Hans-Peter Weyer, dass man keine Stellungnahme mehr zu dem Thema abgibt. Das habe man mit der Landespressestelle abgesprochen, nachdem der Rücktritt und die Kritik an den internen Verhältnissen auch bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hatte.