Duisburg. .

Der Oberbürgermeister-Kandidat Richard Wittsiepe fordert eine öffentliche Entschuldigung von Kulturdezernent Karl Janssen. Mehr noch: Nach Wittsiepe Auffassung sollte Duisburgs oberster Kulturbeamte mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben freigestellt werden, „damit weiterer Schaden von Duisburg abgewendet wird“.

Anlass für den Streit: Auf der Solidaritätsveranstaltung für die Deutsche Oper am Donnerstag hatte Janssen im vollen Theatersaal erneut der Politik Entscheidungsschwäche und Tatenlosigkeit vorgeworfen und wörtlich moniert: „Ich sehe hier keinen der Oberbürgermeisterkandidaten und auch keinen Vorsitzenden unserer Kulturfraktionen.“

"Mit dem Problem ernsthaft beschäftigt"

In der Tat waren weder Wittsiepe noch Link (SPD) oder Lensdorf (CDU) oder Fitzek (Grüne) , Rubinstein oder Laakmann (Linke) in der Oper. Denn alle waren zeitgleich auf einer OB-Wahl-Podiumsrunde der School of Governance. „Herr Janssen erweckte mit seiner provokanten Frage den Eindruck, die OB-Kanddidaten würden sich um das Anliegen vieler Duisburger Bürger, die Opernehe zu retten, nicht kümmern“, zürnt Wittsiepe und ergänzt: „Im Gegensatz zu Herrn Janssen habe ich mich mit dem Problem ernsthaft beschäftigt“.

SPD-Kandidat Sören Link will sich derzeit – als möglicher künftiger Chef – nicht öffentlich über Mitglieder des Rathaus-Verwaltungsvorstandes äußern. Auch er wurde häufig auf die öffentliche Janssen-Schelte angesprochen. Janssen hätte allerdings wissen können, weshalb die Kandidatenrunde nicht in der Oper gewesen sei. „Wir können uns nicht teilen“, sagte Link. Man arbeite intern an einer Lösung für die Opernehe.

Ingrid Fitzek empfindet Janssens Äußerung als „unpassend“, bleibt aber gelassen. Sie besteht auch nicht auf einer Entschuldigung. In Sachen Oper wünscht sie sich aber „mehr Kreativität“ der Kulturverwaltung.