Duisburg.

Am Wochenende schaute die Welt gebannt nach London und auf die pompösen Feierlichkeiten zu Ehren des 60. Thronjubiläums von Queen Elizabeth II. Das Fernsehen übertrug die große Schiffsparade auf der Themse live.

Doch auch Duisburg zelebrierte das große Ereignis und zwar bereits am Samstag, mit einer Probefahrt der Queen über die Wedauer Regattabahn. Duisburgs Deutsch-Britische Gesellschaft huldigte der Queen.

Der rote Teppich lag schon ausgerollt bereit, als Queen Elizabeth II. um 11 Uhr aus ihrem auf Hochglanz polierten Mercedes 170 ausstieg, um sich auf eine Bootsfahrt über den Verbindungskanal der Regattastrecke zu begeben. Hinter der Tribüne der Regattabahn stieg die Thronjubilarin, gekleidet in einer langen roten Robe und mit einer goldenen Krone auf ihrem Haupt, in das dort bereitstehende Boot. Begleitet von zahlreichen bekannten Gesichtern aus dem britischen Adel und der High Society, setzte sie an das andere Ufer über.

An der fahrenden Kaffeetafel nahmen unter anderem Miss Marple, der Erzbischof von Canterbury, Camilla und natürlich Prinz Philip teil. Auch Gerhard Mercator und Indira Gandhi waren mit von der Partie. „Ich werde heute von der Queen zum Ritter geschlagen“, erklärte Mercator nach dem Anlegemanöver den Grund seiner Anwesenheit an Bord der Adelsflotte, „Ohne meine Karten hätten die Briten nicht durch die Welt segeln können.“

Auch Robert the Bruce hatte sich die festliche Bootsfahrt nicht entgehen lassen. „Ich wurde leider in meinem früheren Leben zerstückelt“, erklärt Duisburgs Stadtsprecher Frank Kopatschek, der sich als der mittelalterliche König von Schottland verkleidet hatte.

Einige Schaulustige hatten sich das von der Deutsch-Britischen Gesellschaft Duisburg e.V. veranstaltete Spektakel am Samstagvormittag nicht entgehen lassen. „Die Queen hat etwas an Fülle gewonnen“, stellte Gerhard Mettler (68) fest, der mit seiner Frau eine Radtour an die Regattabahn unternommen hatte. „Die müssten mehr Reklame machen“, fand Karin Mettler (65). Die großen Menschenmassen, die am Sonntag die Themsenparade bestaunten, waren bei der Probefahrt am Samstag ausgeblieben. Davon ließ sich die Stimmung des feiernden Vereins jedoch nicht trüben. In bester Laune probierten die Queen und ihre Anhänger die Eis-Spezialitäten eines fahrenden italienischen Eisverkäufers am Wasserspielplatz. Dieser versuchte seine begrenzten Englisch-Kenntnisse für seine Verkaufsgespräche einzusetzen: „Thank you, that costs one Euro and fifty Cents“, erklärte er lachend.

Einzig Prinz Charles fehlte bei der Adels-Stippvisite. „Er ist noch auf seiner Farm, Hecken pflanzen“, erklärt Miss Marple, die sich derweil um seinen Hund kümmerte. Nach einer kurzen Pause und dem Ritterschlag Gerhard Mercators fuhr die Adelsgesellschaft auf ihrem Floss zurück zu ihrem Ausgangspunkt.