Duisburg. .

Trotz dauerhaften Nieselregens versammelten sich am Mittwoch, 25. April, in der Innenstadt etwa 50 Auszubildende aus der Metall- und Elektroindustrie. Die Jugendlichen machten (passend zum Tag gegen den Lärm) lautstark auf ihre Forderungen nach einer unbefristeten Übernahme nach der Lehre aufmerksam. Drei Tage vor dem Auslaufen der Friedenspflicht in der Tarifrunde 2012 liefen sich die Azubis sprichwörtlich warm für die anstehenden Tarifauseinandersetzungen.

Übernahme, Lohn und Mitspracherecht

„Dabei geht es uns im Kern um drei Punkte: unbefristete Übernahme aller Auszubildenden, 6,5 Prozent mehr Lohn und mehr Mitspracherecht der Betriebsräte in Sachen Leiharbeit“, betonte Sabrina Jäger von der IG-Metall-Jugend. Obwohl alle drei Punkte für die jungen Arbeitnehmer wichtig seien, sei eine Arbeitsgarantie nach der Ausbildung Grundvoraussetzung für eine Einigung.

„Wir wollen einfach wieder zurück zum früheren Regelfall – nämlich, dass ein Azubi am Ende auch eine Stelle im Lehrbetrieb bekommt“, sagte Jäger. Die 28-Jährige ist sich der Schwierigkeit der „Operation Übernahme“ bewusst und verwies auf den kürzlich abgeschlossenen Tarifvertrag der Eisen- und Stahlindustrie.

Unterstützung von anderen Auszubildenden

„Das müssen wir uns zum Vorbild nehmen“, pflichteten ihr einige Jugendliche bei. Unterstützung gab es wiederum von anderen Auszubildenden mit Trillerpfeifen und Plakaten. Insgesamt sind etwa 800 Auszubildende in NRW von den Tarifverhandlungen betroffen.

„Junge Menschen brauchen Perspektiven für ihr Berufsleben. Eine ganz wichtige Grundlage hierfür ist eben die unbefristete Beschäftigung. Zurzeit gibt es nur eine Übernahmepflicht für ein Jahr, häufig schließt sich dann noch ein befristeter Vertrag an. Das gibt keinerlei Planungssicherheiten“, kritisierte Jäger.

Arbeitgeber bisher ablehnend

Bisher reagierten die Arbeitgeber auf die Forderung der IG-Metall ablehnend. „Deshalb bleibt uns nichts Anderes übrig, als öffentlich mit unseren jungen und alten Mitgliedern für unsere Forderungen nach unbefristeter Übernahme zu streiten“, warnte Jürgen Dzudzek von der Gewerkschaft.

Aus den Lautsprechern des Protestwagens in der Innenstadt dröhnte bereits die passende Musik: „Chef, du musst uns übernehmen, sonst kannst du hier selbst bald stehen.“