Duisburg. . Die Lerchenstraße trägt ihr schickstes Kleid in Rosa und Weiß: Diese Allee, bestehend aus 34 Kirschbäumen, steht im Augenblick wieder einmal in voller Blüte. Jeder Spaziergänger, der hier durch den Norden Neudorfs schlendert, wandelt unter einem duftenden Dach hindurch. Und staunt. Doch der Genuss für die Sinne ist nur von kurzer Dauer: In zwei bis drei Wochen sind die Blütenblätter zu Boden gerieselt.
Die Lerchenstraße trägt ihr schickstes Kleid in Rosa und Weiß: Diese Allee, bestehend aus 34 Kirschbäumen, steht im Augenblick wieder einmal in voller Blüte. Jeder Spaziergänger, der hier durch den Norden Neudorfs schlendert, wandelt unter einem duftenden Dach hindurch. Und staunt. Doch der Genuss für die Sinne ist nur von kurzer Dauer: In zwei bis drei Wochen sind die Blütenblätter zu Boden gerieselt.
Im Duisburger Stadtgebiet gibt es 356 Alleen mit einer Gesamtlänge von rund 153 Kilometern. Diese Zahlen nennt Daniela Bergmann, Landschaftsplanerin im städtischen Amt für Umwelt und Grün. Die Daten gehen aus einem landesweiten Kataster hervor, das vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv) geführt wird. Einige der Alleen in Duisburg wurden laut Bergmann bereits in der Preußischen Uraufnahme erfasst, die zwischen 1830 und 1865 erstellt wurde – darunter etwa die Rosskastanienallee an der Haus-Knipp-Straße in Beeckerwerth.
Einige Bäume mussten ausgetauscht werden
Die Kirschbaumallee an der Lerchenstraße stammt laut den städtischen Wirtschaftsbetrieben aus den 50er Jahren. Und weil die Lebensdauer dieser Baumsorte, so Pressesprecher Volker Lange, bei rund 50 bis 60 Jahren liegt, mussten einige der Ur-Bäume bereits ausgetauscht werden. Die Jungexemplare sind sofort an ihrer noch nicht ausgewachsenen Krone zu erkennen. Die der älteren Bäume reicht teils bis in die zweite Etage der umstehenden Mehrfamilienhäuser.
In einem davon lebt Angelika Agyenim. Und das bereits seit 1985. Die 54-Jährige ist geradezu vernarrt in die Baumbepflanzung auf „ihrer“ Straße. „Ist das nicht ein Traum hier???“, sagt sie immer wieder mit Blick auf die Blütenpracht. Die Antwort gibt sie gleich selbst: „Es ist ein Traum hier!“ Wenn sie Besuch von auswärtigen Freunden erhält, würden alle stets staunen. „Ganz ehrlich: Ich habe vorher in einem anderen Teil von Neudorf gewohnt. Dann bin ich extra wegen der Allee in diese Straße gezogen“, erzählt sie.
Auch Elke Tanschek, Kiosk-Pächterin auf der Bismarckstraße, ist bekennender Fan. Sie schaut von ihrem Tresen genau in die Lerchenstraße hinein und genießt den Ausblick. „Das ist für mich die schönste Straße in ganz Duisburg – vor allem, wenn die Sonne auf die blühenden Baumwipfel scheint. Das sage ich auch als Kaßlerfelderin.“ Eine Einschätzung, die viele Bürger teilen.
"Ein Traum rosa"
Der gesamte Straßenbaumbestand der Stadt ist im Baumkataster erfasst. Darin sind alle Bäume mit den Angaben Art, Alter und Gesundheitszustand gespeichert. Da einige aufgrund ihres Zustandes ein Sicherheitsrisiko darstellen, müssen Straßenbäume immer wieder gefällt werden. Die Stadt muss schließlich der Verkehrssicherungspflicht nachkommen.
Um an verlässliche und vollständige Daten zu kommen, wurden sämtlich Straßen in Duisburg durch eine Ortsbegehung von städtischen Mitarbeitern in Augenschein genommen. Sie erfassten auch, auf wie viel Straßenkilometern es keinerlei Baumbestand gibt. Für den Bereich Neudorf-Nord waren es 4,5 von insgesamt 17,1 Kilometern Straße.
Die Lerchenstraße zählt natürlich nicht dazu. Sie hat ja besagte Kirschbaum-Allee. Oder wie Frau Agyenim es sagte: „Den Traum in Rosa“.