Duisburg. . Von 16 Interessenten hat nur einer Unterschriften abgegeben. Ein anderer gibt auf und schreibt einen Brief an die Duisburger

Bis zum 30. April haben die Einzelbewerber für die OB-Neuwahl noch Zeit, ihre Listen mit den Unterstützerunterschriften im Rathaus abzugeben. Wie die Stadt auf NRZ-Anfrage erklärte, gibt es 16 „ernsthafte“ Interessenten. Die Unterschriften abgegeben hat bislang aber nur einer: Harald Lenders (55), der pensionierte Bundeswehr-Hauptmann, der wie Ende März berichtet als erster parteiloser Kandidat ins OB-Rennen eingestiegen war. Alle anderen Bewerber bleiben die mindestens 370 Unterschriften noch schuldig. Auch Michael Rubinstein, der am kommenden Samstag, 21. April, vor dem Forum auf der Königstraße seinen Wahlkampf eröffnet und von 10 bis 18 Uhr Rede und Antwort stehen will.

Rubinstein wird bisher von dem Verein „Neuanfang für Duisburg“ um Unterschriftensammler Werner Hüsken unterstützt. Ob ihm auch die FDP eine Wahlempfehlung gibt, ist noch offen. Am Montagabend hatte der Vorstand der Liberalen mit Rubinstein lange zusammen gesessen.

Ein anderer Bewerber, der sich selbst ins Spiel gebracht hatte, ist dagegen aus dem Rennen. Stefan Sünwoldt aus Kaltenkirchen bei Hamburg hatte alle Parteien angeschrieben, war mehrfach nach Duisburg gereist, hatte mit Bürgern, Ratsparteien und den Piraten gesprochen. Am Ende hatte der 51 Jahre alte Verwaltungsjurist aber offenbar wenig Unterstützung für eine Kandidatur gefunden. Am Montag hat Sünwoldt einen offenen Brief an die Duisburger geschrieben.

„Man will in Duisburg unter sich bleiben, man will die eigenen Klüngel-Kreise nicht von außen stören lassen“, schreibt er über die unfruchtbaren Gespräche mit den Parteien. In den vergangenen Wochen habe er feststellen müssen, dass er seine „Absicht, in Duisburg ins Rennen um die OB-Kandidatur zu gehen, nicht mehr verwirklichen kann“. Für Sünwoldt gehe es bei der OB-Neuwahl „um nichts Geringeres als die Herstellung der moralischen und politischen Hygiene in der Stadt, und die ganze Welt schaut drauf!“.

Ob Sünwoldt dafür der richtige Mann gewesen wäre, bleibt fraglich. Schließlich verbindet ihn mit Ex-OB Sauerland ein ähnliches Schicksal: Sünwoldt wurde Mitte 2011 als Bürgermeister der 20 000-Einwohner-Stadt Kaltenkirchen abgewählt. Seinen offenen Brief finden Sie rechts unten als „Download“.