Duisburg.. Das Lehmbruck Museum sucht für seine neue Ausstellung Zeitzeugen, die 1973 im Krippenspiel des Künstlers Paul Thek mitgespielt haben und Duisburger, die damals bei der Ausstellung dabei waren.

Es war der Winter 1973/1974, als der der in Brooklyn geborene Maler und Objektkünstler Paul Thek (1933-1988) im Lehmbruck Museum zu Gast war. Seine Ausstellung damals - Theks ausgreifendes Environment »Ark, Pyramid — Christmas« (»Die Krippe«) - füllte einen ganzen Raum aus. Diese Weiterentwicklung seiner auf der documenta 5 in Kassel (1972) und am Kunstmuseum Luzern (1973) realisierten Installation bedeckte Wände und Boden.

Die Weihnachtszeit bot Thek zudem Anlass, erstmals ein eigenes Theaterstück in Form eines Krippenspiels mit Duisburger Kindern einzustudieren und am 11. Dezember 1973 aufzuführen.

Die vom damaligen Museumsdirektor Siegfried Salzmann (1985-1993) organisierte Ausstellung war die vierte in einer Reihe atmosphärischer, mit individualisierten religiösen Symbolen besetzter Großprojekte in Europa, die zu den bedeutendsten — und heute verlorenen — Installationen der 1970er Jahre gehören.

Museum sucht Zeitzeugen

Sie steht nun im Zentrum einer Ausstellung im Lehmbruck Museum, „Paul Thek, In Process (Duisburg)“, die vom 27. April bis zum 29. Juli läuft.

Das Museum sucht nun zur Bereicherung dieser Ausstellung Zeitzeugen dieser Installation: Besucher, die sich noch an die Ausstellung erinnern, Fotografen oder Videofilmer, die vor Ort waren, oder auch die Kinder, die seinerzeit an Theks Stück mitgewirkt haben.

Die Kuratoren der Ausstellung, Michael Krajewski (Lehmbruck Museum) und Susanne Neubauer (Schweiz), hoffen so, mehr darüber zu erfahren, wie Thek damals im Lehmbruck Museum gearbeitet hat und was genau während des Krippenspiels passierte.

Gesucht: Die genauen Umstände der Installation

„Zwar gibt es einige Fotos und Dokumente aus dieser Zeit“, so Krajewski, „doch wir wissen leider noch viel zu wenig über die genauen Umstände dieser Installation. Daher wäre es großartig, wenn sich Zeitzeugen finden würden, die uns etwas über Theks Arbeit und die Reaktionen darauf erzählen könnten.“

Das Material, das so gesammelt wird, soll laut des Lehmbruck Museums auf der einen Seite in einer Vitrine der Ausstellung präsentiert werden, die laufend neu bestückt werden kann, zum anderen ist ein Begleitprogramm mit unmittelbaren Bezügen zum 1973 von Thek genutzten Raum in Vorbereitung, in die Dokumente und Erinnerungen einfließen können.

Zeitzeugen, die etwas zu diesem historischen Projekt beitragen möchten, können sich bei der Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Lehmbruck Museums melden unter  0203-283 3138 oder per E-Mail unter presse@lehmbruckmuseum.de.

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