Duisburg. Vor dem Landgericht Bochum hat am Donnerstag der Strafprozess gegen sechs Männer begonnen, die des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs beschuldigt werden. Unter den Angeklagten befindet sich auch der ehemalige Vorstand der Centaplan AG an der Steinschen Gasse, die 2009 mit einem Bauskandal im westlichen Ruhrgebiet für Aufsehen gesorgt hatte. Einziger prominenter Angeklagter ist indessen der frühere Düsseldorfer Sparkassen-Chef Heinz-Martin Humme, der nach einem leichtfertig vergebenen Millionen-Kredit an die Firma des Ehemanns von TV-Ulknudel Verena Pooth hatte gehen müssen.

Vor dem Landgericht Bochum hat am Donnerstag der Strafprozess gegen sechs Männer begonnen, die des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs beschuldigt werden. Unter den Angeklagten befindet sich auch der ehemalige Vorstand der Centaplan AG an der Steinschen Gasse, die 2009 mit einem Bauskandal im westlichen Ruhrgebiet für Aufsehen gesorgt hatte. Einziger prominenter Angeklagter ist indessen der frühere Düsseldorfer Sparkassen-Chef Heinz-Martin Humme, der nach ei­nem leichtfertig vergebenen Millionen-Kredit an die Firma des Ehemanns von TV-Ulknudel Verena Pooth hatte gehen müssen.

2,2 Mio € sollen die Männer erschwindelt haben, so wirft es ihnen die Staatsanwaltschaft Bochum in ihrer 120-seitigen Anklageschrift vor. Das Geschäft soll über die inzwischen insolvente Elja AG in Düsseldorf gelaufen sein, aber auch über die Centaplan AG.

Bei den Geschädigten soll es sich um Firmen und Einzelpersonen handeln, denen vorgegaukelt worden sein soll, ihnen beträchtliche Darlehenssummen gegen Zahlung stattlicher Provisionen vermitteln zu können. Tatsächlich, so die Staatsanwaltschaft, seien die Täter weder willens noch in der Lage gewesen, das Geld aufzubringen. Vielmehr sei mit gefälschten Kontoauszügen der spanischen Großbank La Caixa gearbeitet worden. Einer der Mitangeklagten soll von Barcelona aus diese Fälschungen erstellt haben.

Prozess wird am 29. März fortgesetzt

Nachweise von Guthaben bei der La Caixa spielten auch im Bauskandal um die Centaplan AG, die im Sommer 2009 pleite ging, eine Rolle.

Als Urheber der Betrüge­reien gelten ein ehemaliger Düsseldorfer Rechtsanwalt, der Ex-Centaplan-Vorstand und ein ehemaliger Centaplan- und Elja-Mitarbeiter, der bereits wegen einer anderen Straftat eine Haftstrafe verbüßt. Schon nach wenigen Monaten soll die Bande den Centaplan-Vorstand im Sommer 2008 ausgeschlossen haben, weil es Streit um die Aufteilung der Beute gegeben habe. Der Duisburger soll 140 000 € kassiert haben. Er will sich ebenso wie Ex-Sparkassenchef Humme zur Sache äußern.

Die Verteidiger der sechs An­geklagten torpedierten das Gericht zu Beginn allerdings mit Anträgen, die darauf abzielten, den Prozess hinauszuzögern. Sie begründeten das un­ter anderem mit zu spät zugestellten Unterlagen oder gar nicht einsehbaren oder von der Staatsanwaltschaft ausgewerteten Datenbeständen. Das Gericht wies einige Anträge bereits zurück. Über andere wird noch entschieden. Der Prozess wird am 29. März fortgesetzt und ist vorerst bis Ende Mai terminiert.