Duisburg. Karl Janssen, Duisburgs Dezernent für Schule, Jugend und Kultur, war zu Gast bei der WAZ. Hier lesen Sie seine Antworten auf Fragen der WAZ-Leser.

Was tun sie zur Rettung des Kinderschutzbundes?

Karl Janssen: Damit war ich bislang nicht befasst. Da mache ich mich schlau, der Kinderschutzbund ist eine wichtige Institution, für die es sich zu engagieren lohnt.

Glauben Sie, dass die Stadt trotz der Sparmaßnahmen ihre Aufgaben weiter wahrnehmen kann?

Janssen: Pflichtaufgaben müssen wir wahrnehmen. Das ist überhaupt keine Frage. Da gibt es auch eine Grenze der Konsolidierung. Daran würde auch ein Sparkommissar scheitern.

Als Sie Ihre Aufgabe als Dezernent übernahmen, haben Sie angekündigt, alle Einrichtungen und Institute zu besuchen. Sind Sie damit durchgekommen?

Janssen: Nein. Das war vielleicht auch etwas naiv. Ich war auch nicht in allen Schulen. Die Erwartungshaltung, überall präsent zu sein, ist in Duisburg sehr hoch. Höher als ich sie von Kollegen aus anderen Städten höre.

Vor vier Jahren wurde sang- und klanglos die Ausgabe der Jahreskarte der Duisburger Museen eingestellt. Sie soll angeblich wieder eingeführt werden. Wann wird das geschehen?

Janssen: Es ist nicht einfach, alle Museumsleiter unter einen Hut zu kriegen. Auch in der Vergangenheit war es schwierig, wer wem welche Beträge überweist. Die Museen grenzen sich außerdem auch manchmal voneinander ab. Wir werden aber noch einmal einen Versuch starten, auch wenn die Karte an sich nicht so gut angenommen worden ist.

Wie hoch ist der Etat für die Kultur?

Janssen: Wir geben 37 Millionen im Jahr für Kultur aus. Das sind 2,8 % vom Gesamtetat. Es gibt dicke Blöcke: Deutsche Oper am Rhein mit 11 Mio., Philharmoniker mit 10 Mio., das Theater mit 3 Mio. und 2 Mio. fürs Lehmbruck-Museum, 1,4 Mio. fürs Binnenschifffahrtsmuseum. Für Events und Freie Szene bleibt am Ende leider nicht viel über. Wenn man sich von diesem Anteil am Gesamtetat verabschiedet, verabschiedet man sich von der Kultur insgesamt. Eine Stadt braucht aber kulturelle Angebote, um auch für die Wirtschaft attraktiv zu sein.